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Wintershall Dea – an Dreistigkeit kaum zu überbieten
Fast ein Jahr lang hat Wintershall Dea den Angriffskrieg Russlands ignoriert und eine mögliche Verstrickung in Kriegsverbrechen sowie die Mitfinanzierung von Putins Aggression in Kauf genommen. Der Rückzug aus Russland kommt anscheinend erst jetzt, da sich Wintershall Dea gute Chancen ausrechnet, staatliche Garantien Deutschlands im Falle einer Enteignung in Anspruch nehmen zu können. Seit Kriegsbeginn hat Wintershall Dea unbeirrt weiter Öl und Gas an Gazprom verkauft, hunderte Millionen Euro Steuern in Russland bezahlt und möglicherweise mit Gaskondensat zur Treibstoffproduktion für russische Kampfflieger und damit Kriegsverbrechen beigetragen. Dass Wintershall Dea jetzt offensichtlich prüft, Bundesgarantien in Anspruch zu nehmen, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Damit würden schon wieder Milliarden an Steuergeldern…
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Neue Recherche: GFANZ-Mitglieder finanzieren fossile Expansion mit Milliardensummen
Trotz ihrer Mitgliedschaft in der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ) unterstützen Finanzinstitute weltweit immer noch die Expansion fossiler Energien mit Milliardensummen. Dazu zählen auch deutsche Institute, insbesondere die Deutsche Bank mit ihrer Tochter DWS. Dies zeigt ein neuer Bericht, der heute von den Umweltorganisationen Reclaim Finance und urgewald zusammen mit weiteren NGO-Partnern veröffentlicht wurde (1). Die GFANZ ist laut eigener Aussage die größte Koalition von Finanzinstitutionen, die sich für den Übergang der Weltwirtschaft zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen einsetzen. Während sich die Wirtschafts- und auch speziell Finanzelite gerade beim Weltwirtschaftsforum in Davos trifft, rufen die NGOs die GFANZ-Initiative dazu auf, ihre Mitglieder zur sofortigen Beendigung der Finanzierung fossiler Expansion zu verpflichten.…
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Wintershall Dea: urgewald, Deutsche Umwelthilfe und Razom We Stand fordern Banken und Investoren zum Umdenken auf
Investoren und Banken halten weiter an Wintershall Dea fest, obwohl das Unternehmen immer noch in Russland tätig ist und sein fossiles Geschäftsmodell fortführt Ukrainische und deutsche Umweltverbände veröffentlichen Recherche zur Finanzierung der Öl- und Gasgeschäfte von Wintershall Dea Die Umweltverbände fordern Finanzinstitute auf, sich von Wintershall Dea zu distanzieren – auch mit Blick auf einen möglichen Börsengang Die Umweltverbände urgewald und Deutsche Umwelthilfe (DUH) haben heute gemeinsam mit der ukrainischen NGO Razom We Stand eine Recherche zu Wintershall Dea veröffentlicht, die die Banken und Investoren hinter Deutschlands größtem Öl- und Gasproduzenten benennt. Die BASF-Tochter Wintershall Dea ignoriert nicht nur die Klimakrise. Trotz des Krieges in der Ukraine fördert sie weiterhin…
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Neue KfW-Leitlinie für Gas- und Ölprojekte bedroht 1,5-Grad-Klimaziel: Deutsche Umwelthilfe und urgewald fordern Verwaltungsrat zur Ablehnung auf
Verwaltungsrat der KfW soll unter Vorsitz des Bundeswirtschaftsministeriums am kommenden Donnerstag (15.12.) neue Finanzierungsleitlinien verabschieden Vorliegender Entwurf zeigt: Finanzierungen von Öl- und Gasprojekten sollen auch möglich sein, „wenn sie nicht kompatibel mit dem 1,5-Grad-Pfad sind“ DUH und urgewald fordern den Verwaltungsrat auf, die neuen Leitlinien abzulehnen und das Pariser Klimalimit einzuhalten DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner: „Die Bundesregierung ist in der Verantwortung und muss die Finanzierung und Absicherung von Öl- und Gasprojekten über Exportkreditversicherungen und ungebundene Finanzkredite sofort beenden.“ Die staatliche Bank KfW droht sich von der Einhaltung des 1,5-Grad-Limits zu verabschieden. Dies geht aus einem Entwurf der neuen Leitlinie für Projektfinanzierungen im Stromerzeugungssektor hervor, die den Umweltorganisationen Deutsche Umwelthilfe (DUH) und…
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Verbraucherportal Faire Fonds: Trotz Regulierung und Nachhaltigkeitsversprechen der Fondsindustrie fließt jeder fünfte Euro immer noch in (klima-)schädliche Geschäftsmodelle
. Fast 2.600 von Faire Fonds untersuchte Fonds mit insg. mehr als 2,2 Billionen Euro verwaltetem Vermögen – davon rund ein Fünftel in konfliktbehaftete Unternehmen investiert 33 Milliarden Euro in Kohle- und 91 Milliarden Euro in Öl- und Gasunternehmen investiert – Fossile Energien als Haupttreiber des Klimawandels (ESG-) ETFs von DWS und BlackRock weisen die höchsten Beteiligungen an konfliktbehafteten Unternehmen auf DWS Flaggschiff-Fonds Top Dividende fällt negativ durch hohe fossile Beteiligungen auf Sonderanalyse: Top 10-Fonds nach größtem Anteil an Einwegplastik-Produzenten Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen Facing Finance und urgewald haben ein weiteres Update des frei zugänglichen Verbraucherportals Faire Fonds (http://www.faire-fonds.info) veröffentlicht. Dieses ermöglicht Nachhaltigkeitschecks von Investmentfonds. Das Portal analysiert mittlerweile die…
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Finanzsektor in die Pflicht nehmen: Nichtregierungsorganisationen fordern umfassende menschenrechtliche und Umwelt-Sorgfaltspflichten des Finanzsektors auf EU-Ebene
Am 01. Dezember wollen die EU-Regierungen ihre gemeinsame Position zum Vorschlag der EU-Kommission für die EU-Richtlinie für unternehmerische Sorgfaltspflichten im Bereich der Nachhaltigkeit festlegen. Mit dieser Richtlinie soll erreicht werden, dass Unternehmen in ihren Wertschöpfungsketten Menschenrechte achten und die Umwelt nicht schädigen. Mehrere Länder, darunter Frankreich, Italien und Spanien, drängen in den Vorverhandlungen darauf, den Finanzsektor als Ganzes auszuklammern. Aufgrund der Hebelwirkung, die Finanzunternehmen auf alle anderen Wirtschaftssektoren haben, fordern Nichtregierungsorganisationen hingegen, dass der gesamte Finanzsektor umfassend in die EU-Richtlinie für unternehmerische Sorgfaltspflichten einbezogen wird. Nur so werden die Regeln in der EU in Übereinstimmung mit den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenreichte sowie den OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen gebracht. …
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NGOs enthüllen die Verantwortlichen hinter der Expansion fossiler Brennstoffe in Afrika
Öl-, Gas- und Kohleunternehmen erkunden oder erschließen bereits neue fossile Ressourcen in 48 afrikanischen Ländern 89% der neuen LNG-Kapazitäten in Afrika sind für den Export vorgesehen Internationale Investoren halten Aktien und Anleihen im Wert von über 109 Milliarden US-Dollar an Unternehmen, die den Ausbau fossiler Brennstoffe in Afrika vorantreiben Deutsche Bank und Tochter DWS unter den TOP-Banken und -Investoren Anlässlich des derzeit stattfindenden UN-Klimagipfels COP27 haben urgewald, Stop EACOP, Oilwatch Africa, Africa Coal Network und 33 weitere afrikanische NGOs heute den Bericht „Who is Financing Fossil Fuel Expansion in Africa?“ veröffentlicht. Der Bericht identifiziert 200 Unternehmen, die in Afrika nach neuen fossilen Ressourcen suchen, diese bereits erschließen oder neue fossile…
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RWE – urgewald-Kommentar zur Präsentation der Quartalszahlen
Anlässlich der heutigen Präsentation der Zahlen des dritten Quartals von RWE kommentiert die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald: RWE profitiert weiterhin stark von gestiegenen Energiepreisen und somit vom brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Das Unternehmen hat seine Gewinne im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Fossile Energien sind mit 73,4% Anteil aber weiterhin die Hauptquelle von RWE’s Stromerzeugung [1]. Das versucht RWE zu kaschieren, indem es sich Stromerzeugung aus fossilem Gas unter „Grüner Stromerzeugung“ anrechnet. Fossiles Gas macht mit 32,4% fast ein Drittel der Stromerzeugung bei RWE aus. Weiterhin plant RWE, das permanente LNG-Terminal in Brunsbüttel erst 2026 in Betrieb zu nehmen. „RWE’s grüne Werbeversprechen sind weit entfernt von der Realität. Wer…
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2022 Update der Global Oil & Gas Exit List (GOGEL): Öl- & Gasindustrie ist bereit, die Erde zu opfern
96% der Öl- und Gasunternehmen planen die Erschließung neuer Ressourcen bzw. betreiben weiterhin Exploration. Mit GOGEL kann erstmalig systematisch bewertet werden, ob die Zukunftspläne von Öl- und Gasproduzenten mit dem ‚Net Zero Emissions-Scenario‘ der IEA vereinbar sind. Die derzeit geplanten und entstehenden LNG-Terminals werden die weltweite LNG-Exportkapazität mehr als verdoppeln. Auf dem UN-Klimagipfel in Sharm el-Sheikh haben urgewald und 50 NGO-Partner heute das erste Update der „Global Oil & Gas Exit List“ (GOGEL) veröffentlicht. GOGEL wurde 2021 auf der COP26 im schottischen Glasgow erstmalig präsentiert und ist eine öffentliche Datenbank, die 901 Unternehmen umfasst, die für 95% der weltweiten Öl- und Gasproduktion verantwortlich sind. GOGEL bietet nicht nur detaillierte Informationen…
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Verbindung zwischen Wintershall-Gasförderung und russischen Kampfflugzeugen: Verbände fordern Nutzung der Gewinne für Ukraine-Wiederaufbau und Ausstieg aus fossilem Geschäft
Recherchen von Spiegel und ZDF enthüllen Verbindung zwischen Wintershall-Gasförderung und russischen Kampfflugzeugen Wintershall macht steigende Gewinne mit fossilem Gas – Russland profitiert mit Verbände fordern vollständige Besteuerung, Nutzung der Gewinne für Wiederaufbau der Ukraine und Ausstieg aus fossilem Geschäftsmodell Die BASF-Tochter Wintershall Dea verkauft an ihr russisches Partnerunternehmen Gazprom große Mengen Gaskondensat, eine erdölähnliche Flüssigkeit, die zur Herstellung von Flugzeugtreibstoff verwendet werden kann. Dies zeigt eine am Freitagabend veröffentlichte Recherche von Spiegel und ZDF. Demnach beliefert Gazprom damit eine Reihe russischer Luftwaffenstützpunkte an der ukrainischen Grenze mit Kerosin – darunter Morozovsk und Woronesch, wo SU-34-Kampfflugzeuge stationiert sind. Diese sind laut Menschenrechtsgruppen in Kriegsverbrechen verwickelt, darunter ein Angriff auf Zivilistinnen und…