-
Russlands fossile Macht und Deutschlands Finanzindustrie
Deutsche Bank viertgrößter Finanzierer der russischen Öl- und Gasindustrie im europäischen Bankenranking Commerzbank zweitgrößter Finanzierer der russischen Kohleindustrie im europäischen Bankenranking Allianz größter europäischer Investor in russische Staatsanleihen Während immer mehr Industriesektoren ihre Verbindungen zu Russland seit dem Überfall auf die Ukraine kappen, sind die Ankündigungen aus der internationalen Finanzindustrie, so auch der deutschen, verhalten. Dabei hat gerade die Finanzindustrie in den letzten Jahren den Machtapparat Putins durch die Unterstützung der russischen fossilen Industrie und den Kauf russischer Staatsanleihen gestärkt. Zwar betonen insbesondere Deutsche Bank sowie Commerzbank, dass sie ihr Engagement in Russland in den letzten Jahren, speziell seit der Krim-Annexion, zurückgefahren haben. Dennoch kommt die Deutsche Bank in…
-
Sanctioning Putin’s Russia: Germany Must Finally Step Up
The German Government must put an embargo on energy imports from Russia German utilities still importing Russian hard coal and fossil gas German banks provided loans for Russian energy companies as late as December 2021 The time for pseudo-Realpolitik and half-hearted measures against Vladimir Putin’s regime is up. The international community is finally waking up to this fact, with one notable, persistent exception: Germany. Even days after Russia launched an invasion against Ukraine by land, air, and sea, the German Federal Government stubbornly fights a losing battle of its own: to limit or soften Western sanctions against the aggressor.[1] The environmental and human rights NGO Urgewald today calls on Germany’s Federal…
-
Siemens Energy: Klimaschädliche Geschäfte trotz nachhaltiger Rhethorik
Geplanter Kohle-Gas-Umstieg führt nicht zur Dekarbonisierung des Portfolios Fokus auf „Gas and Power“-Sparte schreibt Klimaschäden fort Beteiligung an LNG-Projekten wie Arctic LNG2 in Russland sowie Port Açu in Brasilien treiben Klimawandel an Vor der morgigen Hauptversammlung von Siemens Energy kritisieren die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre das nach wie vor klimaschädliche Geschäftsmodell des Unternehmens. Siemens Energy-Vorstandsvorsitzender Christian Bruch betont in seiner vorab veröffentlichten Rede [1] zwar Begriffe wie Transformation, Nachhaltigkeit und Energiewende. Die Rede zeigt jedoch, dass Siemens Energy auf die „Gas and Power“-Sparte als Gewinnbringer setzt. Damit konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf den schnellen Umstieg von Kohle zu fossilem Gas,…
-
Neue Recherche enthüllt Banken und Investoren hinter globaler Kohleindustrie
. Mehr als 1,5 Billionen US-Dollar über die letzten drei Jahre an globale Kohleindustrie in Form von Krediten und Underwriting geflossen Zum Zeitpunkt der COP26 in Glasgow hielten institutionelle Investoren Kohle-Aktien und -Anleihen im Wert von über 1,2 Billionen US-Dollar Finanzinstitute aus nur acht Ländern verantwortlich für rund 85% der Investitionen in die Kohleindustrie, darunter Deutschland BlackRock trotz „grünem Selbstbild“ größter Investor in Expansionisten der Kohleindustrie, aber auch DWS und Allianz mit von der Partie Kommerzielle Banken haben in den vergangenen drei Jahren [1] die globale Kohleindustrie mit über 1,5 Billionen US-Dollar in Form von Krediten und Underwriting-Mandaten [2] unterstützt. Zudem hielten institutionelle Investoren mit Stand November 2021 – dem…
-
Europäische Energieversorger versagen bei ihren Netto-Null-Verpflichtungen
Viele europäische Energieversorger haben vollmundig angekündigt, ihre Treibhausgas-Emissionen bis spätestens 2050 auf Netto-Null zu senken, aber versagen bei der Festlegung der dafür notwendigen Zwischenziele. Dies geht aus einem neuen Bericht von Europe Beyond Coal (EBC) und der Denkfabrik Ember hervor, der heute veröffentlicht wurde. Die deutsche Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald hat beratend an der Veröffentlichung mitgewirkt. Der Bericht „Limited Utility: The European energy companies failing on net zero commitments“ [1] zeigt: Mit Blick auf das Netto-Null-Szenario der Internationalen Energieagentur (IEA) enthält keiner der untersuchten Geschäftspläne von Energieversorgern alle notwendigen Meilensteine für den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe und den beschleunigten Einsatz erneuerbarer Energien. Damit sind die Unternehmen nicht im…
-
Kommentar von urgewald zur neuen Richtlinie für fossile Brennstoffe der Commerzbank: Eigene Ambitionen verfehlt
Als erste große konventionelle Bank in Deutschland bekennt sich die Commerzbank nicht nur zum Ende der Kohleenergie bis 2030, sondern legt auch die ersten ernsthafteren Ausschlusskriterien für Öl & Gas vor. Dies ist auch als Erfolg zivilgesellschaftlichen Engagements zu werten. Dennoch vergibt die Commerzbank die Chance, ihr Portfolio jetzt konsequent auf einen 1,5 °C-Kurs zu bringen. Kathrin Petz, Klima-Campaignerin von urgewald: „Die Details der Richtlinie offenbaren neben Licht auch Schatten. Insgesamt hätten wir die Commerzbank für deutlich ambitionierter gehalten. So nachhaltig wie sie sich präsentiert, ist die Bank noch lange nicht. Konkret werden die Bestandskunden zu sehr geschont. Im Kohlebereich kommt der gute Schwellenwert von 20% für sie zu spät…
-
Verbraucher-Portal Faire Fonds deckt Greenwashing auf und bewertet Nachhaltigkeit von Investmentfonds
Faire Fonds zukünftig gemeinsam von Facing Finance und urgewald betrieben Über 2.000 in Deutschland für den Vertrieb zugelassene Publikumsfonds auf Beteiligungen an rund 770 kontroversen Unternehmen überprüft Von rund 650 "Nachhaltigkeitsfonds" im Sinne von ESG-Eigenlabel zeigen sich nur rund 100 gänzlich frei von gescreenten Kontroversen Von 237 überprüften FNG-Fonds sind lediglich 57 frei von gescreenten Kontroversen Neue Kontroversen in dem Faire Fonds-Screening: Rüstungsgüter an Konfliktstaaten, Kohle-Wertschöpfungskette und globale Plastikverschmutzung Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen Facing Finance und urgewald betreiben zukünftig das frei zugängliche Verbraucherportal Faire Fonds (www.faire-fonds.info) gemeinsam. Dieses untersucht eine Auswahl von in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Publikumsfonds hinsichtlich bestimmter ökologischer, sozialer und ethischer Kontroversen. Im Zuge der neuen Kooperation…
-
NGOs veröffentlichen die „Global Oil & Gas Exit List“ auf der COP 26 in Glasgow
.. – Datenbank deckt Expansionspläne der Öl- und Gasindustrie auf – Geplante Öl- und Gaspipelines würden für die halbe Strecke bis zum Mond reichen – Die Finanzindustrie verspricht „Net Zero“, unterstützt aber weiterhin uneingeschränkt die Expansion der Öl- und Gasindustrie Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald und mehr als 20 internationale Partner-NGOs stellen heute im Rahmen des UN-Klimagipfels in Glasgow die "Global Oil & Gas Exit List" (GOGEL) vor. Sie ist weltweit die erste öffentliche, umfangreiche Datenbank zu Unternehmen aus der Öl- und Gasindustrie. GOGEL umfasst derzeit 887 Unternehmen und bildet damit knapp 95% der weltweiten Öl- und Gasproduktion ab. Nutzer*innen der Datenbank, insbesondere aus der Finanzindustrie, können mit GOGEL die…
-
Versagen beim Klimaschutz: Umwelt- und Menschenrechtsgruppen fordern Ablösung von Weltbankpräsident David Malpass
Heute haben 77 internationale Umwelt- und Menschenrechtsgruppen, darunter urgewald, der Dachverband der Kritischen Aktionär*innen, Powershift und WEED aus Deutschland, einen Brief an die Gouverneur*innen und Exekutivdirektor*innen der Weltbank geschickt. Darin werfen sie Weltbankpräsident David Malpass sowie dem Management der Bank Versagen beim Klimaschutz vor und fordern ihre Ablösung. Die Gruppen fordern die Exekutivdirektor*innen außerdem auf, stärkere Qualifikationen in den Bereichen Klima und soziale Gerechtigkeit für das mit der Klima- und Energiearbeit der Bank betraute Managementpersonal vorauszusetzen. Der Aufruf erfolgt anlässlich der Jahrestagung 2021 der Weltbankgruppe. Seit dem Pariser Abkommen hat die Weltbank 12 Milliarden US-Dollar an direkten Projektfinanzierungen für fossile Brennstoffe bereitgestellt, mehr als jede andere multilaterale Entwicklungsbank. In dieser…
-
NGOs veröffentlichen Update der Global Coal Exit List: 1.000 Kohlefirmen treiben die Welt ins Klimachaos
49% der Kohleunternehmen noch im Expansionsmodus Weniger als 5% der Unternehmen haben einen Kohleausstiegstermin Drei Wochen vor Beginn des UN-Klimagipfels in Glasgow/UK hat die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald gemeinsam mit 40 NGO-Partnern ein Update der „Global Coal Exit List“ (GCEL) veröffentlicht. Die GCEL enthält Daten zu 1.030 Unternehmen mit ca. 1.800 Tochtergesellschaften, die entlang der Kohle-Wertschöpfungskette tätig sind. Es handelt sich um die weltweit umfassendste öffentliche Datenbank zur Kohleindustrie. Als der britische COP 26-Präsident Alok Sharma kürzlich die Schornsteine des stillgelegten Kohlekraftwerks Ferrybridge C in England in die Luft sprengte, rief er mit Nachdruck dazu auf, „die Kohlekraft in die Geschichtsbücher zu verbannen“. [1] „Solange Investoren, Banken und Versicherer jedoch weiterhin…