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Umweltschützer*innen warnen Versicherer vor Gasunies geplantem LNG-Terminal in Brunsbüttel
Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald hat heute gemeinsam mit anderen Mitgliedern des „Insure our Future“-Netzwerks sowie weiteren Gruppen aus der internationalen Klimabewegung einen Protestbrief an neun Versicherer zum geplanten LNG Terminal in Brunsbüttel, Schleswig-Holstein, geschickt. Angeschrieben wurden Versicherer des niederländischen Gasnetzbetreibers Gasunie, der gemeinsam mit dem ebenfalls niederländischen Unternehmen Vopak und dem deutschen Unternehmen Oiltanking, einem Tochterunternehmen der Marquard & Bahls AG, das Projekt umsetzen will. Konkret werden Munich Re, AXA, HDI/Talanx, Zurich Insurance Group, AIG Europe, SCOR, Allianz, Chubb und Liberty Mutual von den Umweltschützer*innen aufgefordert, das LNG-Terminal in Brunsbüttel nicht zu versichern. Des Weiteren wird gefordert, dass auch keine anderen neuen fossilen Projekte oder Erweiterungen bestehender fossiler Projekte…
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Träger des Alternativen Nobelpreises Vladimir Slivyak: „Commerzbank mitverantwortlich für Hunderte vorzeitige Todesfälle in Russland“
Für die Stärkung des zivilen Widerstands gegen die russische Kohle- und Atomindustrie ist Vladimir Slivyak von der russischen NGO Ecodefense heute mit dem Alternativen Nobelpreis 2021 der Right Livelihood Foundation geehrt worden. Der enge Partner der Umweltorganisation urgewald kritisiert deutsche Konzerne und Banken für ihre Unterstützung von neuen Kohleminen und Kohlekraftwerken in seiner Heimat. Er wirft ihnen eine Mitschuld an der Zerstörung der Umwelt und der Gesundheit der Bewohner*innen in den Kohleabbaugebieten Russlands vor. Anfang September wurde bekannt, dass sich die Commerzbank neben acht weiteren Banken aus Russland, China und den USA an der Ausgabe einer Anleihe für JSC SUEK beteiligt. Das Unternehmen ist der größte Kohleproduzent Russlands. SUEK baut…
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China verspricht: kein Bau neuer Kohlekraftwerke im Ausland – was ist davon zu halten?
. Jegliche Unterstützung für neue Kohleprojekte im Ausland sollte beendet werden, bis hin zur öffentlichen und privaten Finanzierung China sollte konsequenter sein als Südkorea und Japan Auch im eigenen Land braucht es den Kohleausstieg Die Ankündigung von Chinas Präsident Xi während der UN-Vollversammlung am Dienstag hat rund um den Globus hohe Wellen geschlagen – und das, obwohl es sich nur um einen Halbsatz handelte: "(…) [China] wird keine neuen Kohlekraftwerke mehr im Ausland bauen." Während Xi keine weiteren Details nannte, sind sich NGOs und betroffene Gemeinschaften darüber einig, was das Wort "bauen" bedeuten muss: China muss jegliche Unterstützung für neue Kohleprojekte im Ausland beenden, sei es in Form von Eigentum,…
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Neuer Bericht von urgewald und Deutscher Umwelthilfe deckt auf: Bundesregierung sabotiert durch Bürgschaften für die Öl- und Gasindustrie internationale Energiewende
Bundesregierung unterstützt in ihrer Außenwirtschaftsförderung gezielt fossile Öl- und Gasprojekte 144 Exportbürgschaften im Öl- & Gasbereich von 2015 bis Mai 2021 im Wert von über 11,75 Milliarden Euro Mehrzahl der geförderten Projekte befindet sich in Ländern, in denen erhebliche Menschenrechtsverletzungen stattfinden Ein neuer Bericht der Umweltorganisationen urgewald und Deutsche Umwelthilfe (DUH) belegt, dass die Bundesregierung klimaschädliche Öl- und Gasprojekte mit milliardenschweren Bürgschaften fördert. In dem Bericht untersuchen die Organisationen klimaschädliche Öl & Gas-bezogene Exportkreditgarantien sowie Ungebundene Finanzkreditgarantien (UFK-Garantien) für den Zeitraum 2015 bis Mai 2021. In dieser Zeit bewilligte die Bundesregierung über die Euler Hermes AG 144 Exportbürgschaften im Öl- und Gasbereich mit einem Volumen von insgesamt über 11,75 Milliarden…
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Commerzbank mit von der Partie bei Anleihe von Russlands größtem Kohleunternehmen
Wie vor einer Woche (1. September) über Bloomberg [1] bekannt wurde, hat JSC SUEK aus Russland, eines der weltweit größten Kohleunternehmen, neun Banken mit der Platzierung einer US-Dollar-Anleihe beauftragt. Fünf dieser „Joint Lead Manager“ und „Joint Bookrunner“ kommen aus Russland (Alfa Bank, Gazprombank, Renaissance Capital, SberCIB und VTB Capital), einer aus China (Bank of China). Daneben sind laut Bloomberg auch die US-Institute Bank of America Securities sowie Citi mandatiert und selbst die Commerzbank ist mit von der Partie. Seit Ende letzter Woche finden bereits Investorengespräche statt. Katrin Ganswindt, Finanz-Campaignerin von urgewald kommentiert: „Russland will vor dem Ende der Kohle-Ära noch so viel von dem Rohstoff wie möglich verkaufen. SUEK spielt…
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Zentralbanken heizen Klimakrise weiter an
. Neuer Bericht zu 12 Zentralbanken, darunter auch Deutsche Bundesbank Keine Zentralbank im Einklang mit Pariser Klimaabkommen Zentralbanken werden erneut aufgefordert zu handeln Zwölf der größten Zentralbanken der Welt unterstützen weiterhin fossile Energien durch ihre Geschäftspolitiken und direkten Finanzierungen. Dies steht im krassen Gegensatz zu ihren aktuellen Versprechungen, ihre Aktivitäten an Klimazielen auszurichten. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Oil Change International, der von der deutschen Umweltorganisation urgewald mitgezeichnet wurde. Dabei wurden die Zentralbanken von Kanada, China, der Europäischen Union, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Russland, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten untersucht. Es wurden zehn Kriterien herangezogen, um die Reaktionen der Zentralbanken…
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Finance against Future: Neue Broschüre zeigt, wie die Finanzindustrie noch immer gegen Paris arbeitet
Als gäbe es kein Morgen: Trotz Pariser Klimaabkommen ist die Kohleindustrie weltweit auf Expansionskurs, finanziert von öffentlichen wie privaten Banken, abgesichert durch Versicherungskonzerne. Unter dem Titel "Finance against Future – Machen wir die Finanzwelt kohlefrei" gibt urgewald in einer neuen Broschüre einen detailreichen Überblick über den Status quo des fossilen Brennstoffs und seiner Finanziers. Aber gerade weil die Bestandsaufnahme düster ausfällt, soll das Kompendium dazu motivieren, Druck auf die Finanzwelt auszuüben. Agnes Dieckmann, Projektverantwortliche und eine der Autor*innen, sagt: "Spätestens seit der Verabschiedung der Pariser Klimaziele ist es unsere Aufgabe, Finanzströme in klimafreundliche Bahnen zu lenken. Von den Sparkassen bis zur Weltbank fließen jedoch noch immer schwindelerregend hohe Summen in…
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Zu wenig für 2021: Allianz Global Investors veröffentlicht erstmals Kohle-Ausschlussrichtlinie
Heute hat Allianz Global Investors (AllianzGI) erstmals eine Richtlinie zu Kohleeinschränkungen in seinem Geschäft veröffentlicht.[1] Während das ein wichtiger erster Schritt für den Vermögensverwalter ist, erfüllt die Richtlinie nicht die Standards, die für einen effektiven Kohleausstieg erforderlich sind. Regine Richter, Finanz- Campaignerin bei urgewald, kommentiert: "Es ist gut, dass Allianz Global Investors endlich seine erste Kohle-Policy veröffentlicht hat. Dies war längst überfällig, da die bestehende Richtlinie der Allianz nicht für AllianzGI gilt. Allerdings fällt sie für heutige Erfordernisse viel zu schwach aus. Der Schwellenwert von 30 % für den Kohleanteil am Umsatz oder an der Stromproduktion ist einfach zu hoch. Außerdem fehlen absolute Schwellenwerte, was zu gravierenden Schlupflöchern führt: Europas…
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300 years of coal mining in Kuzbass: No reason to celebrate
This week, festivities in Kemerovo, Russia, celebrate the 300th birthday of Kuzbass as a mining region. Meanwhile, most of the residents have nothing to cheer about. Kuzbass is a pollution hot spot. Tom River, where the first coal deposit was found 1721, is the most polluted water body in the area. “Black Sky” events, and with it black snow, are getting more common every year. Under those conditions it is no surprise that Kuzbass is a region with high cancer rates and is leading the country in infectious diseases. Consequently, life expectancy at birth in 1990 to 2018 has been about 3 years less in Kuzbass than the average across…
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Wintershall Deas Börsengang wegen schlechter Marktwerte wieder verschoben
Deutschlands größtes Öl- und Gas-Unternehmen Wintershall Dea wird seinen für die zweite Jahreshälfte 2021 geplanten Börsengang auf unbestimmte Zeit verschieben. Dies teilte der Chemie-Konzern BASF – bisher zusammen mit LetterOne Hauptanteilseigner von Wintershall Dea – gestern mit. [1] LetterOne ist eine vom russischen Oligarchen Mikhail Fridman gegründete Investment-Firma. Sonja Meister, Energie-Campaignerin bei urgewald, kommentiert: "Wintershall Deas Versuch sich durch einen Börsengang das nötige Geld für den Ausbau ihrer Öl- und Gasproduktion zu beschaffen wurde aufgrund schlechter Marktwerte erneut verschoben. Für das Klima ist das eine gute Nachricht. Um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten, darf es keine neuen Investitionen in Öl, Gas und andere fossile Energien mehr geben. Deutschlands größter Öl- und Gaskonzern…