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Aufbau einer europäischen Photovoltaik-Industrie: „Resilienzbonus als Brücke in die klimaneutrale Zukunft“
Das internationale Marktgeschehen in der Photovoltaik (PV)-Industrie verläuft in massivem Ungleichgewicht, weit entfernt von einem funktionierenden Wettbewerb. Der Aufbau einer tragfähigen europäischen Produktionslandschaft wird damit bereits im Ansatz verhindert. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, die deutsche und europäische Photovoltaik-Industrie gezielt und mit einer zeitlich definierten, einmaligen Fördermaßnahme zu unterstützen, auch im Sinne des industriepolitischen Resilienzgedankens. „Für das Zielbild Klimaneutralität und Energiesicherheit in Europa ist die PV-Industrie zentral. Es braucht daher den Erhalt und den Aufbau von wesentlichen Wertschöpfungsstufen der PV-Produktion in Europa. Denn nur mit widerstandsfähigen Wertschöpfungsketten lassen sich diese Ziele realistisch erreichen“, betont Thilo Brückner, Geschäftsführer VDMA Fachverband Electronics, Micro and New Energy Production Technologies. Klare Kriterien für…
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Moderatere Ordereinbußen zum Jahresschluss
Der Orderrückgang des Maschinen- und Anlagenbaus hat sich im Dezember 2023 ein wenig abgeschwächt – unterm Strich resultiert für das gesamte Jahr aber dennoch ein zweistelliges Minus der Bestellungen. Insgesamt blieben die Aufträge im Gesamtjahr 2023 real 12 Prozent unter ihrem Vorjahreswert, und weiterhin ist eine Trendwende nicht erkennbar. „In den großen Absatzmärkten Europa, den USA, China fehlt es an Vertrauen in einen dauerhaften globalen Konjunkturaufschwung, den gerade die Investitionsgüterindustrie benötigen würde“, kommentiert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers die Jahresbilanz der Bestellungen. Im Inland verbuchten die Unternehmen 2023 ein Orderminus von 11 Prozent, aus dem Ausland kamen 13 Prozent weniger Bestellungen. Dabei betrug das Auftragsminus aus den Euro-Ländern16 Prozent, die Nicht-Euro-Länder schlugen mit…
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Industriepolitischer Erfolg notwendig, um Energiesicherheit in Europa zu stärken
Ziel des EU-Net Zero Industry Acts (NZIA) ist es, die Produktionskapazitäten in Europa für zentrale Technologien der Transformation, wie zum Beispiel Windenergie, zu stärken. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Europa bei für die Energiewende unverzichtbaren Technologien nicht in einseitige Abhängigkeiten gerät, die die Resilienz des Energiesystems schwächen und die Transformation gefährden. Damit der NZIA zielgenau wirken kann, muss sich Deutschland konstruktiv in die Schlussphase der Trilogverhandlungen einbringen. Die Kernforderungen der Windindustrie fassen Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems und Bärbel Heidebroek, Präsidentin Bundesverband WindEnergie, zusammen: Dr. Dennis Rendschmidt: „Europa verfügt über eine starke Lieferkette in der Windindustrie. Damit die bestehende europäische Wertschöpfung erhalten wird und in Europa wachsen kann,…
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Zum Bundeshaushalt 2024: „Wachstumschancengesetz alsbald verabschieden!“
Zur Verabschiedung des Bundeshaushalts 2024 im Bundestag sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann: „Nach wochenlangem politischem Tauziehen einigt sich die Bundesregierung nun auf einen Bundeshaushalt für das Jahr 2024. Die Verabschiedung am morgigen Freitag ist der letzte notwendige Schritt.“ „Das zwingend notwendige Bekenntnis zur gesetzlich geregelten Einhaltung der Schuldenbremse ist ein wichtiges und richtiges Signal. Als zentrale Handlungsleitlinie muss sich die Ampelkoalition Haushaltsdisziplin sowie die Priorisierung der Staatsaufgaben und Staatsausgaben zu Eigen machen, damit die beschlossenen Vorsätze nicht erneut gebrochen werden.“ „Um der Wirtschaft realistische Perspektiven für Innovation, Investition und Modernität zu bieten, muss das Wachstumschancengesetz nun umgehend verabschiedet werden. Über den VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. Der VDMA vertritt 3600…
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„Stillstand in den Verhandlungen dauert bereits viel zu lange!“
Anlässlich der aktuellen Verhandlungsrunde von EU und USA im Trade and Technology Council (TTC) erklärt Ulrich Ackermann, Leiter der VDMA-Außenwirtschaft: „Ein großes Problem für den transatlantischen Handel ist die fehlende gegenseitige Anerkennung von Zertifizierungen für Maschinen und Anlagen. Ein solches Abkommen wird schon seit Jahren im EU-US Trade and Technology Council (TTC) besprochen, die Fortschritte sind aber bisher begrenzt. Der Stilstand dauert bereits viel zu lange an.“ „Die Unterschiede in den sogenannten Konformitätsbewertungsverfahren zwischen der EU und den USA verursachen stark verlängerte Lieferzeiten und Zusatzkosten. Deshalb braucht es endlich ein Abkommen über die gegenseitige Anerkennung der Konformitätsbewertungen für Maschinen und elektrotechnische Maschinenprodukte.“ Ein solches Abkommen muss sich auf…
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Die Projektrealisierung muss in den Fokus rücken!
. Im Jahr 2023 wurden 27 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 257 MW in Betrieb genommen und zusätzlich wurden 74 neue Fundamente errichtet. Für die Erreichung der gesetzlichen Ausbauziele muss der Zubau bis 2030 drastisch anziehen – dafür müssen Energie- und Industriepolitik ineinandergreifen. Die Lieferkette der Offshore-Windindustrie braucht mehr Sicherheit, um zügig investieren zu können – dafür sind Anpassungen im Windenergie-auf-See-Gesetz notwendig. Investitionsentscheidungen für Hafen- und Errichtungsinfrastruktur müssen von Bund und Ländern politisch flankiert werden, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Die Branchenverbände der deutschen Offshore-Windindustrie sowie die gemeinnützige Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE haben heute die Zubauzahlen für das Gesamtjahr 2023 vorgestellt. Die vom Beratungsunternehmen Deutsche WindGuard aufbereiteten Zahlen zeigen, dass im…
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Chemisches Recycling – das Recycling der Zukunft?
Chemisches Recycling könnte ein Verfahren der Zukunft sein. Es bietet einige Vorteile, ist jedoch energieaufwändiger als andere Verfahren. Welche Vorbehalte es gibt und wie weit Deutschland im Vergleich zum europäischen Ausland ist – der aktuelle Podcast des VDMA liefert Antworten. Chemisches Recycling hat das Potential, Kunststoffe, die mechanisch nicht aufzuarbeiten sind, wieder in den Kreislauf zurückzuführen – also die Wertschöpfungskette vom Kunststoffabfall zur recycelten Neuware zu schließen. Wie das im Detail funktioniert und wie weit die Verfahren in Deutschland im europäischen Vergleich sind, erläutern Richard Clemens, Geschäftsführer der VDMA Fachverbände Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen sowie Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, und Prof. Dr. Manfred Renner, Institutsleiter des Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und…
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„Wirtschaftspolitik der AfD und anderer extremistischer Parteien würde den Standort Deutschland ruinieren“
Zu den Ideen der AfD und anderer extremistischer Parteien, wie die deutsche Wirtschaft gestaltet werden soll, erklären das VDMA-Präsidium (Karl Haeusgen, Henrik Schunk, Bertram Kawlath) und die VDMA-Hauptgeschäftsführung (Thilo Brodtmann, Hartmut Rauen, Dr. Ralph Wiechers): „Der Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland lebt vor allem vom Vertrauen der Investoren aus dem In- und Ausland in die soziale Marktwirtschaft und ihre demokratischen wirtschaftspolitischen Grundlagen. Ein Land, das so exportstark ist wie Deutschland, braucht offene Grenzen, eine Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte und eine feste Verankerung in Europa und im Euro-Raum. Die nationalistischen Ideen der AfD und anderer extremistischer Parteien würden, insbesondere mit Blick auf ihre Wirtschaftspolitik, den Standort Deutschland dagegen in Kürze ruinieren. Wer…
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Europäischer CO2-Grenzausgleichsmechanismus: „CBAM-Schnellschuss ist absolut inakzeptabel!“
Unternehmen sollen zum 31. Januar ihre CBAM-Berichte abgeben – obwohl der Prozess erhebliche Mängel aufweist. Dazu sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann: „Die Unternehmen sollen jetzt auf die Schnelle Emissionsberichte gemäß europäischem CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) einreichen. Viele Firmen konnten sich monatelang dazu aber nicht einmal registrieren, da die nationale Behörde erst kurz vor Weihnachten benannt wurde. Das ist absolut inakzeptabel!“ Aufgrund des komplexen Anmeldeprozesses im Portal warten immer noch viele Unternehmen auf ihren Online-Zugang, um ihrer Berichtspflicht nachkommen zu können. Politischer Zeitdruck und Engpässe in der Verwaltung dürfen nicht auf dem Rücken der Firmen ausgetragen werden. Die Politik muss die Einführungsphase des CBAM verlängern und kurzfristig die notwendigen Kapazitäten zur beschleunigten Anmeldung bereitstellen.“…
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VDMA: Sanitärtechnik und Installationsbranche trotzt schwierigem Marktumfeld
Umsatzrückgang im ersten Halbjahr erwartet Branche bietet langfristig Lösungen für Herausforderungen von morgen Das vergangene Jahr war für die deutsche Sanitärtechnik und Installationsbranche geprägt von den Auswirkungen der schlechten Baukonjunktur in Deutschland und Europa. Auch für die nächsten Monate bleiben die Aussichten derzeit getrübt. Gemäß einer Befragung der Mitglieder des Industrieverbands von Ende Dezember 2023 wird für das erste Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für den Bereich Sanitärprodukte vor der Wand im Inland ein Minus von 4,7 Prozent erwartet, während im Ausland ein Rückgang von 3,4 Prozent prognostiziert wird. Bei der Installationstechnik hinter der Wand beträgt der erwartete Rückgang im Inland 2,8 Prozent. Im Ausland wird ein geringeres Minus von…