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Die Bundesländer müssen jetzt mitziehen
Die Zukunft der Krankenhäuser ist digital. Dass die Digitalisierung im Gesetzentwurf für ein Zukunftsprogramm Krankenhäuser einen großen Raum einnimmt, ist daher folgerichtig und wird vom Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) begrüßt. „Wir haben seit Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass digitale Strukturen ganz wesentlich für die Lösung zahlreicher Probleme und Herausforderungen sind, denen die Krankenhäuser gegenüberstehen“, sagt VKD-Präsident Dr. Josef Düllings. Dass hierfür in der Vergangenheit viel versäumt und die Lücke durch fehlende Investitionen der Länder immer größer wurde, liegt auf der Hand und wird auch im Gesetzentwurf genauso festgestellt. Der Nachholbedarf ist erheblich. Wie hoch er allerdings tatsächlich ist, hätte für ein strukturiertes Vorgehen bereits dringend ermittelt werden müssen.…
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Der Skandal, den es nicht gibt
Die katastrophalen Bilder aus italienischen Krankenhäusern vor Augen taten die Krankenhäuser in Deutschland, was immer sie konnten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte sie im März in einem Brief aufgefordert, so schnell wie nur möglich für die erwarteten Corona-Patienten neue Intensivkapazitäten aufzubauen. Das geschah dann auch in einer Geschwindigkeit, die mancher sicher kaum für möglich gehalten hätte. Die dafür zugesagten Fördermittel flossen deutlich langsamer. Die Kliniken gingen aber im Vertrauen darauf überall in Vorleistungen. Das ARD-Magazin "Kontraste“ berichtete nun am Donnerstag voriger Woche, die Politik habe zur Bekämpfung der Corona-Krise großzügig Geld an die Krankenhäuser verteilt, auch zur Beschaffung von Intensivbetten. Doch wo diese Betten nun stünden und ob es sie überhaupt…
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Ein „Wums“ ist es für die Kliniken nicht
Drei Milliarden Euro will die Bundesregierung für ein „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“ ausgeben. „Das freut uns natürlich, ist aber zumindest für die Kliniken nicht unbedingt der ‚Wums‘, den Bundesfinanzminister Olaf Scholz bei der Vorstellung des Konjunkturpakets zur Abfederung der Corona-Folgen in Deutschland angekündigt hat. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich nämlich nur um die Summe, die den Kliniken jedes Jahr als Investitionsmittel von den Bundesländern vorenthalten wird. Es kann also nur der Anfang der Investitionsoffensive sein, die unser Verband seit langem fordert“ kommentiert Dr. Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands. Hätten die deutschen Krankenhäuser in den vergangenen Wochen die gleiche Inanspruchnahme wie in Italien oder Spanien gehabt, wären die Defizite…
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VKD zum Entwurf eines zweiten Bevölkerungsschutzgesetzes
Es ist anzuerkennen, dass der Bundesgesundheitsminister in der aktuellen Lage mit einem zweiten Gesetz zum Bevölkerungsschutz in der Corona-Pandemie zeitnah und zügig nachsteuert. Am Donnerstag voriger Woche beriet der Bundestag bereits in erster Lesung über das „Zweite Gesetz zum Schutz der Bevölkerung in einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“. Ob allerdings die überhastete Eile nötig ist, muss hinterfragt werden. Denn regelmäßig leidet die Qualität der Gesetze darunter. Die Folge sind Rechtsstreitigkeiten in der Umsetzung und Nachbesserungsbedarfe. Die Mitglieder des VKD können hier jedenfalls auf zahlreiche solcher Effekte verweisen. „Testmöglichkeiten zu erweitern, Patienten und Mitarbeiter – letztere wöchentlich – zu testen ist absolut sinnvoll. Ob die gewollten Tests zum Schutz der…
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VKD: Schrittweise Lockerung ist ein wichtiges Signal für die Kliniken
Ab Anfang Mai dürfen die Krankenhäuser schrittweise wieder in Richtung Normalbetrieb gehen. „Das war Ende voriger Woche für uns ein wichtiges Signal des Bundesgesundheitsministers nach der Vollbremsung Mitte März. In vielen Krankenhäusern stehen die für Corona-Patienten freigehaltenen und zusätzlich geschaffenen Intensivbetten leer, während planbare Behandlungen und Operationen verschoben wurden. Die Betroffenen warten nun ihrerseits darauf, endlich die notwendige medizinische Hilfe zu erhalten. Denn auch planbare Behandlungen dürfen nicht zu weit verschoben werden.“ Darauf verweist der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD), Dr. Josef Düllings. Die Prognosen vom März hinsichtlich deutlich höherer Zahlen von Intensivpatienten durch die Corona-Pandemie seien zum Glück so nicht eingetroffen. Die Krankenhäuser hätten die Lage gut…
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Es fehlt in den Pflegeheimen noch immer an Schutzausrüstungen
Bewohner von Pflegeheimen gelten wegen ihres Alters und oft zahlreicher Vorerkrankungen als besonders gefährdete Risikogruppe in der Corona-Pandemie. Nach wie vor fehlt es aber gerade hier auch heute noch vielerorts an ausreichendem Schutzmaterial, Desinfektionsmitteln und schnellen Testmöglichkeiten. Darauf macht angesichts der aktuellen Empfehlung von Bund und Ländern, zu ersten Lockerungen des Shutdown der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands aufmerksam. „Die Bewohner unserer Pflegeheime sind besonders schutzbedürftig und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten am Limit, um sie bestmöglich und mit viel Vorsicht zu versorgen. Zwölf-Stunden-Schichten sind keine Seltenheit, weil Personal fehlt und viele zusätzliche Aufgaben zu lösen sind. So müssen Bewohner getestet und infizierte Patienten getrennt von den anderen untergebracht und von…
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Krisenmanagement von Bund und Ländern greift
Aus Sicht des VKD zeigt das Krisenmanagement von Bund und Ländern die erhoffte Wirkung. Infolge der getroffenen Maßnahmen werden die meisten Krankenhäuser mit der Versorgung von Covid19-Patienten derzeit nicht überfordert. Allerdings gibt es Hotspots, an denen die Lage angespannt und das medizinische Personal vor Ort extrem gefordert ist. „Insofern können wir keine Entwarnung geben. Wir bestärken Bund und Länder darin, den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen. Denn die nach wie vor bestehenden Risikofaktoren für Patienten, Krankenhäuser und Gesellschaft sind das Kontaktverhalten, das Fehlen eines Impfstoffs und einer Therapie sowie die fehlende Immunisierung der Bevölkerung. Im Übrigen dürfen wir nicht die Patienten vergessen, die aktuell auf ihre ebenso notwendige Behandlung warten müssen“, so…
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VKD-Vorstand verständigte sich über die Lage der Krankenhäuser in den Bundesländern
Die Lage ist angespannt, aber bisher in den Krankenhäusernzu bewältigen. In vielen Kliniken wurde die Zahl der Intensivbetten erheblich vergrößert, teilweise um das Doppelte der bisherigen Zahl, planbare Behandlungen wurden abgesagt, so dass Kapazitäten für Corona-Patienten frei sind. Außerdem übernehmen Rehabilitationskliniken inzwischen auch Akutpatienten. In den meisten Häusern sind derzeit nur noch 50 Prozent der Betten belegt und damit frei für Corona-Patienten. Über die aktuelle Situation in den Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken und zu Kliniken gehörenden Pflegeheimen ihrer Mitglieder tauschten sich gestern die Vorstände der VKD-Landesgruppen im Rahmen einer Telefonkonferenz aus. “Fehlende Beatmungsgeräte konnten nur zum Teil neu beschafft werden. Durch Geräte aus anderen Bereichen, auch bereits ausgemusterte Geräte, wurden die Zahlen…
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VKD: Notfallpläne für begrenzte Zeit sinnvoll
Bayern hat mit einem „Notfallplan Corona-Pandemie“ am vergangenen Freitag der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns die Zuständigkeit für die ärztliche Versorgung entzogen. Versorgungsärzte erhalten weitreichende Befugnisse u.a. zur Anforderung von Haus- und Fachärzten sowie deren Personal für Schwerpunktpraxen oder Testzentren zur Sicherung der Gesundheitsversorgung. Verständnis für die Maßnahme in Bayern äußert der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD). „Wir erleben derzeit immer wieder, dass Arztpraxen aus verschiedenen Gründen geschlossen sind. Das Netz der ambulanten ärztlichen Versorgung ist dadurch löchriger denn je – auch und vor allem in ländlichen Regionen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen schaffen es in dieser schwierigen Situation nicht, flächendeckend ihren Sicherstellungsauftrag zu erfüllen. Dies war absehbar“, sagt der Präsident des Verbandes der…
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VKD: Überflüssige bürokratische Pflichten aussetzen
In Zeiten von Corona ist offensichtlich vieles möglich, was zuvor nicht einmal ansatzweise regelbar schien. Eines jedoch bleibt, zumindest für die Krankenhäuser, unverrückbar und zuverlässig bestehen: die Bürokratie. Am vergangenen Freitag hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) erklärt, dass Vorgaben zur Qualitätssicherung aufgrund der Corona-Pandemie auf Initiative der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) hin zur Entlastung der Kliniken ausgesetzt werden. Für fast alle Qualitätssicherungs-Richtlinien wurden Ausnahmeregelungen beschlossen. In dieser Situation grundsätzlich die richtige Entscheidung, so der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands. Dass jedoch der DKG-Vorschlag, die gesamte Datenerhebung für 2020 auszusetzen, mehrheitlich abgelehnt wurde, findet in den Krankenhäusern, bei Ärzten und Pflegenden, keinerlei Verständnis. „Alle bürokratischen Pflichten, die nicht unmittelbar der Versorgung unserer Patienten…