-
Bund darf das 9-Euro-Ticket nicht halbherzig umsetzen
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs, fordert den Bund auf, die Zusagen zum zusätzlichen Finanzierungsbedarf des Nahverkehrs in diesem Jahr vollständig einzuhalten und damit die Umsetzung des 9-Euro-Tickets nicht zu gefährden. „Der Bund darf die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen nicht halbherzig umsetzen, sondern muss seine Zusagen einhalten, sonst läuft die Branche spätestens mit der Einführung des 9-Euro-Tickets zum 1. Juni in eine Kosten- und Liquiditätsfalle“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann. Der Bund hat mit dem Beschluss zur Einführung eines 9-Euro-Tickets für die Monate Juni bis August eine tiefgreifende Maßnahme beschlossen, um die Bürgerinnen und Bürger nicht nur bei Energie- und Spritpreisen, sondern auch in der öffentlichen…
-
„Zeugen und Akteure einer großen Transformation“
Zur Eröffnung der heute und morgen in Köln stattfindenden „Verkehrstagung – Fit machen für die Mobilitätswende“ ordnete Dr. Maike Schaefer, Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz und Verkehrs- und Klimaschutzsenatorin der Freien Hansestadt Bremen, den Fortschritt der Mobilitätswende in den Kommunen wie folgt ein: „Einerseits sehen wir eine Aufbruchsstimmung und die Bereitschaft, auf allen Ebenen überkommene Verwaltungsverfahren anzupassen. Wir sind gleichzeitig Zeugen und Akteure eines großen Transformationsprozesses – sowohl in der Verwaltung, als auch in der Bus- und Bahn-Branche selbst. Dieses Change-Management offenbart bei der Umsetzung andererseits auch, dass eine Mobilitätswende, die gleichermaßen Politik, Gesellschaft, Branche und Verwaltung mitnimmt, noch nicht die Fahrt aufgenommen hat, die wir uns wünschen. Das ist unserer Aufgabe,…
-
Bundesweites Verlagerungsziel von 25 Prozent Modal-Split könnte bei Hafenbahnen übertroffen werden
Die VDV-Arbeitsgemeinschaft Eisenbahnen öffentlicher Häfen (EöH), der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BöB) und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) appelieren an die Bundesregierung, sich für das Erreichen der Klimaschutzziele verstärkt den bestehenden Engpässen bei der bundeseigenen Bahn-Infrastruktur im Zulauf der Häfen zuzuwenden und den Neu- und Ausbau der Hafenbahninfrastrukturen zu fördern. In einem gemeinsamen Positionspapier unterbreiten die Hafenbahnen konkrete Vorschläge: „Wir identifizieren uns mit dem Ziel der Verkehrswende und der damit verbundenen Umsetzung einer nachhaltigen Verkehrsverlagerung auf den Umweltverbund Wasser und Schiene. Dafür müssen wir bestehende Wachstumspotenziale heben. Wir haben daher konsequenterweise vereinbart, bei den Bahnverkehren über die Häfen einen nachhaltigen Modal-Split zu erreichen, der über dem bundesweiten Verlagerungsziel von 25 Prozent…
-
VDV macht konkrete Vorschläge für Planungsbeschleunigung
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist die Beschleunigung und Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren ein besonderer und übergeordneter Schwerpunkt. Die Ampel-Koalition setzt sich diesbezüglich hohe Ziele und will etwa die Verfahrensdauer halbieren. Für den mit Blick auf die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor besonders relevanten Bereich der Infrastruktur macht der Branchen- und Fachverband VDV nun zahlreiche konkrete Vorschläge, wie aus seiner Sicht die Planungsbeschleunigung schnell in die Tat umgesetzt werden kann. „Die Planungs- und Genehmigungszeiträume bei vielen unserer Ausbau- und Modernisierungsvorhaben sind zu lang, zu kompliziert und zum Teil überbürokratisiert. Mit den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen wird es nahezu unmöglich, die bis 2030 angestrebten Kapazitäts- und Netzerweiterungen auf der Schiene und im…
-
„9 für 90“ ÖPNV-Ticket: Verkehrsunternehmen und Verbünde arbeiten an branchenweiter Umsetzung
In der heutigen Sondersitzung der Verkehrsminister*innen haben Bund und Länder erste Rahmenbedingungen für ein neues ÖPNV-Ticket im Kontext des gestern beschlossenen Energie-Entlastungspakets abgestimmt. Die konkrete Umsetzung dazu wird nun mit den Beteiligten in der Branche und mit den politischen Akteuren vorgenommen. Ziel ist es, das Angebot allen Stammkunden und auch potenziellen Neukunden in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen. Nach dem heute auch die für Tarife im ÖPNV zuständigen Länder im Rahmen der Sonderverkehrsministerkonferenz eingebunden wurden und entsprechend beschlossen haben, werden sich die Verkehrsunternehmen und Verbünde, koordiniert über den Branchenverband VDV und weitere Verkehrsverbände, jetzt unmittelbar an die Realisierung des Angebots begeben. Dafür sind noch zahlreiche Details zu klären und…
-
Fahren, helfen, impfen: Branche unterstützt Flüchtlinge
Die deutschen Verkehrsunternehmen unterstützen auf vielfältige Art und Weise die Arbeit und Koordination für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen vor Ort. „Das geht oft weit über die reine Beförderung der Menschen hinaus, denn für unsere Mitarbeitenden sind außergewöhnliche Belastungen und kritische Situationen im Job nicht ungewöhnlich, daher leisten sie aktuell bei der Ankunft und Aufnahme der Geflüchteten vor Ort oft Hilfestellungen jeglicher Art. Das freiwillige Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen, das weit über die dienstliche Tätigkeit hinausgeht, ist dabei außerordentlich und nicht hoch genug einzuschätzen. Ich möchte allen Unternehmen und ihren Mitarbeitenden, die sich derart engagieren ganz herzlich dafür danken“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann. Die Branche unterstützt von Beginn…
-
Entscheidungsprozesse bei der Elektrifizierung müssen beschleunigt werden
Die gemeinnützige Allianz pro Schiene und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben eine Beschleunigung der Entscheidungsprozesse bei der Elektrifizierung von Bahnstrecken angemahnt. „Der Bund muss bei der Strecken-Elektrifizierung erheblich schneller werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Bis 2030 sollen laut Koalitionsvertrag 75 Prozent des Bundesschienennetzes elektrifiziert sein. Derzeit ist das 33.400 Kilometer umfassende Streckennetz erst zu gut 61 Prozent elektrifiziert. In den letzten Jahren wurden im Schnitt nur 65 Kilometer jährlich neu mit Oberleitungen ausgestattet. „Um 75 Prozent zu erreichen, müssen nach unseren Berechnungen künftig jährlich 500 km neu elektrifiziert werden,“, so Flege. Dafür seien nicht nur mehr Gelder, sondern vor…
-
Mehr elektrischer Schienenverkehr für mehr Klimaschutz
„Um deutlich schneller erheblich mehr Verkehre auf die Schiene zu bringen – damit wir die Klimaschutzziele im Verkehrssektor erreichen – müssen wir in den kommenden Jahren das deutsche Schienennetz weiter elektrifizieren. Die nach wie vor effizienteste und kostengünstigste Form der Elektrifizierung ist die Oberleitung. Der Bau von Oberleitungen scheitert jedoch in der Praxis an zu langwierigen und komplizierten Planungs- und Genehmigungsprozessen. Wir haben deshalb konkrete Vorschläge für eine vereinfachte und damit schnellere Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken erarbeitet. Damit ist das Ziel der Branche, im deutschen Schienennetz den Elektrifizierungsgrad von heute 60 Prozent auf mindestens 75 Prozent zu steigern, in den kommenden Jahren erreichbar“, so Ingo Wortmann, Präsident des Branchenverbands VDV. Im neuen…
-
„Engpässe für Verkehrswende auf der Schiene beseitigen“
„Der Schienengüterverkehr ist unter dem Strich bis jetzt glimpflich durch die Corona-Krise gekommen. Die Branche hat gegenwärtig bessere Zahlen als noch vor der Pandemie. Gleichwohl sind diese für den notwendigen Aufwuchs und das Erreichen der Klimaschutzziele 2030 noch zu wenig“, hob VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff heute in Berlin hervor. „Es gibt zahlreiche Stellschrauben beim Netzausbau, bei der Energiepreisentwicklung, wie auch beim Fachkräftemangel, an denen wir arbeiten müssen um in eine deutlich verbesserte Entwicklung zu kommen – sowohl die Branche selbst als auch die Politik sind dabei gefordert.“ Zudem gäbe es äußere Faktoren, wie etwa beim Infrastrukturausbau, die steigenden Bau- und Materialkosten, die man als Branche akzeptieren müsse. „Unser Gutachten zum Schienengüterverkehr…
-
Ukrainische Geflüchtete können in Deutschland ab sofort kostenlos Bus und Bahn nutzen
Die über 600 im Branchenverband VDV organisierten Verkehrsunternehmen und Verbünde haben heute in einer Sondersitzung des Präsidiums beschlossen, dass ab sofort und bis auf Weiteres Ukrainerinnen und Ukrainer, die aufgrund des Krieges in ihrem Land flüchten und nach Deutschland einreisen, hier kostenlos alle Busse und Bahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nutzen können. Dies gilt für alle Nahverkehrszüge (S-Bahn, Regionalbahn, Regionalexpress, etc.) sowie für alle U-, Straßen-, Stadtbahnen und Busse. Als Fahrausweis dienen entweder so genannte „0-Euro-Tickets“, wie sie beispielsweise von der Deutschen Bahn im Fernverkehr ausgestellt werden oder auch ein gültiges Ausweisdokument. VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Wir können als Branche nur einen geringen Beitrag leisten, um das Leid, das diese Menschen…