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Selektiver Optimismus
Widersprüchliche Entwicklungen kennzeichnen das Marktumfeld, die immer wieder zu Wertschwankungen und Favoritenwechseln in allen Anlageklassen führen. Zum einen treffen relativ hohe Marktbewertungen und Erwartungen in vielen Segmenten auf ein abflauendes Wirtschaftswachstum nach einer bisher rasanten Erholung. Zum anderen trifft eine historisch hohe Inflation auf Notenbanken, die nicht gegensteuern wollen oder können. „Die Einordnung der weiteren inflationären Entwicklung in Verbindung mit der globalen Zinspolitik der Notenbanken bleibt die wesentliche Stellschraube für die weitere Perspektive der Kapitalmärkte“, sagt Thomas Böckelmann, dem leitenden Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch. Die Unsicherheiten der über Jahre hinweg verwöhnten Marktteilnehmer resultieren unter anderem aus jüngsten Erfahrungen mit der Politik, die sich in ernüchternder Weise oftmals bewusst gegen ökonomische Gesetze…
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Keine Marktwirtschaft? Keine Lösung!
Verliert die Europäische Zentralbank (EZB) ihre politische Unabhängigkeit? Dass auf diese Gefahr einiges hindeutet, davon ist Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch überzeugt: „Die Pandemie hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass viele Akteure mehr Regulierung und mehr Bürokratie mit Problemlösung verwechseln. Vorläufige Höhepunkte sind beispielsweise Forderungen nach einer Vergemeinschaftung von Impfpatenten, faktische Verbote ganzer Geschäftsmodelle sowie die Erklärung des Klimaschutzes zum erweiterten Ziel der EZB.“ Die politische Unabhängigkeit der Notenbank ist ein wichtiges Wesensmerkmal der Währungsunion, die jüngsten geldpolitischen Aktivitäten und der Ausbau der Ziele im Sinne von mehr „Finanzstabilität“ hingegen könnte die EZB mittel- bis langfristig in einen unangenehmen Spagat zwingen. Die EU-Finanzminister basteln bereits an einem…
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Von Kontrollzwängen und Kontrollverlusten
Es ist da! Das neue Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB): die Inflationsrate in der Eurozone soll in Zukunft „jährlich zwei Prozent“ erreichen. Ergänzend hierzu darf die EZB zeitweise sogar „moderat über dem Zielwert“ liegende Inflationsraten akzeptieren – ein sogenanntes symmetrisches Inflationsziel. Das ist das Ergebnis der über ein Jahr dauernden Analysen der hausinternen Strategieüberprüfung (Strategic Review). Das ist nicht für jeden von Vorteil. „Während Schuldner wie die europäischen Staaten, Unternehmen, aber auch Privathaushalte sowie Besitzer von Sachwerten – zu denen auch Aktieninvestoren zählen – von der jetzt noch aggressiveren Teuerungsratenpolitik der Notenbank profitieren sollten, dürften Sparer hochgradig enttäuscht sein“, ist Zoltan Schaumburger, Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch überzeugt. Der Experte warnt:…
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Von Eid- und Leidgenossen
Die Asset-Management-Branche setzte im zweiten Quartal 2021 ihren Trend nach oben fort und war weltweit im Aufwind. Für diesen Zeitraum wies das aktuell 92 Einzelwerte umfassende Dolphinvest Global Asset Managers Barometer ein Plus von 10,42 % auf und ließ damit den MSCI World Gross EUR, der es auf +6,92 % brachte, deutlich hinter sich. Regionaler Spitzenreiter waren die nordamerikanischen Vermögensverwalter mit +12,88 %, gefolgt von ihren Pendants in der asiatisch-pazifischen Region mit 9,37 % bzw. in EMEA mit 8,80 %. Zu den Gewinnern unter den börsennotierten Asset Managern weltweit zählte wieder einmal die Gruppe der stark kapitalisierten US-Asset Manager, die auf Private Markets und Listed/Unlisted Real Assets spezialisiert sind. Vom…
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Inflation – temporäres Phänomen oder strukturelles Problem?
Die Inflation steigt: gemessene Werte von 3 % in Europa und 5 % in den USA stürzen die Notenbanken potenziell in ein Dilemma. Die über den eigenen Erwartungen der Notenbanken liegenden Inflationsanstiege sollen nach deren Deutung nur vorläufig sein, pandemiebedingt trifft die jetzt wieder erhöhte Nachfrage auf ein stark verknapptes Angebot. Über die kommenden Monate erwarten die Notenbanken eine Normalisierung, weshalb ein die Inflation bremsender Zinsanstieg vorerst nicht kommen sollte. Negative strukturelle Entwicklungen können jedoch zu einer weit hartnäckigeren Inflation führen, als von den Verantwortlichen derzeit zugegeben wird. „Die stärksten Einbrüche der weltwirtschaftlichen Aktivität der letzten 100 Jahre und die folgende – in Ausmaß und Geschwindigkeit nie dagewesene – Erholung…
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Thematische Aktienselektion – auf die Qualität kommt’s an
Seit den 60er Jahren wird der Blick auf die individuelle Wertentwicklung einer Aktie von der empirischen Einsicht geprägt, die allgemeine Marktentwicklung sei ihr wesentlich bestimmender Faktor. Diese sehr vereinfachende Sicht ist für einen Investor, der sich mit dem Geschäftsmodell seines Zielunternehmens identifizieren will, natürlich unbefriedigend. Ein möglicher Ansatz, qualitativ hochwertige Unternehmen zu entdecken, ist "QGARP" (Quality Growth At a Reasonable Price). "Mit der Ausweitung der Rechnerkapazitäten in den 90er Jahren wurde verstärkt nach zahlreichen neuen identifizierbaren Faktoren und Korrelationen gesucht, um neben dem Gesamtmarkt weitere erklärende Einflüsse für die Wertentwicklung einer Aktie empirisch nachzuweisen. Diese Forschung legt die Grundlage für das Investieren nach Faktoren oder Stilen", erklärt Thomas Böckelmann, leitender…
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Branchenrotation begünstigt Finanzwerte
Die Branchenrotation, die seit dem vierten Quartal 2020 Finanzwerte gegenüber dem breiten Markt nach oben trug, setzte sich auch im ersten Quartal des neuen Jahres fort, wovon insbesondere Banktitel profitierten. Anleger, die an der Finanzwirtschaft partizipieren wollen, sollten sich Asset Manager genauer ansehen. Jeder Aktienanleger, dessen Portfolio sich am MSCI World ausrichtet, investiert nicht nur in real-, sondern auch in finanzwirtschaftliche Unternehmen. Die Finanzwirtschaft ist als zweitstärkste Position sogar überdurchschnittlich stark im MSCI World repräsentiert. „Die strategische Asset Allokation einer globalen Aktienanlage kommt an einem Exposure in Finanzwerten nicht vorbei“, so Michael Klimek, Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch. Für die taktische Allokationsentscheidung hinsichtlich der Finanztitel stellt sich die Wahl zwischen Banken,…
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Goldene 20er oder alles Illusion?
750 Milliarden Euro-Hilfspaket der EU bietet Chancen Anleger sollten sich von Rotationen zwischen zyklischen und wachstumsorientierten Titeln nicht irritieren lassen Zinsniveau spielt zunehmend eine Rolle Die chinesische Wirtschaft läuft bereits wieder mit Vollgas und das „America First“ des Präsidenten Joe Bidens in der Impfpolitik sowie die sehr großzügigen Fiskalpakete werden die US-Wirtschaftsmacht vermutlich im Verlauf des zweiten Quartals unter Volldampf sehen. „Europa wird leider erst übermorgen in das Konzert der größten Wirtschaftsblöcke einstimmen – zu viel Zeit hat man durch eine vergleichbar naive Impfpolitik verloren“, so Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch. Die ohnehin schon geplagte Wirtschaft werde zusätzlich mit immer neuen Bürokratiemonstern – zuletzt dem Lieferkettengesetz und der…
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Armutsfalle deutsches Geldvermögen – ein Plädoyer für die Aktie
Die Struktur der Vermögen in Deutschland ändert sich seit vielen Jahren kaum: Deutschland ist ein Volk der Mieter und Kontensparer und nicht der Eigentümer und Investoren. „Dominierende 75 % des Geldvermögens sind in nominalen Werten angelegt, d. h. in Sparbüchern, Festgeldern und mehrheitlich in Zinspapiere investierende Lebensversicherungen. Lediglich 25 % des Geldvermögens haben über Aktien, Fonds und Beteiligungen einen Bezug zu Realwerten und damit zur weltwirtschaftlichen Wertschöpfung und Inflationsschutz“, stellt Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch, fest. Diese dramatische Tatsache bedarf dringender Korrekturen, wenn man sich nicht als zukünftiger Rentner auf die dauerhafte Kreditaufnahme des Staates und deren Umverteilung zu Lasten zukünftiger Generationen verlassen will. „Leider werden in Deutschland…
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Geduld zahlt sich aus: Asset Manager im Aufwärtstrend
Die Corona-Pandemie ging auch bei den Asset Managern nicht spurlos vorbei: Ihr Aufschwung an den Börsen ließ 2020 lange auf sich warten. Finanzwerte insgesamt und damit auch das Gros der weltweit 83 börsennotierten Asset Manager hinkten dem breiten Markt deutlich hinterher. Doch das vierte Quartal 2020 belohnte geduldige Investoren. „Waren die Aussichten für die Dienstleistung Asset Management zuvor noch schwer eingetrübt, beherrscht seit Ende September blauer Himmel die Zukunftserwartungen der Anleger an die Investmentbranche. Das bescherte der Gruppe der gelisteten Asset Manager ein sattes Plus von 26,9 % für das vierte Quartal“, freut sich Michael Klimek, Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch. Damit konnten Asset Manager in den letzten drei Monaten des…