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Industrieemissionsrichtlinie gefährdet Pläne der Bundesregierung zum Umbau der Tierhaltung
Die sogenannte Industrieemissionsrichtlinie (IED) gilt als Regelwerk für den Emissionsschutz in der Europäischen Union und soll einheitliche Umweltstandards und Wettbewerbsbedingungen schaffen. Im Mittelpunkt der Richtlinie stehen die Genehmigung der Betriebe, die Überwachung und Stilllegung von Industrieanlagen. Bereits heute greift die IED für Betriebe mit einer Tierhaltung ab einer Größenordnung von 40.000 Tieren in der Geflügelhaltung sowie 750 Sauen und 2.000 Mastplätzen. Schon zum Jahreswechsel hatte die Europäische Kommission den Entwurf für eine Novelle der IED vorgelegt und die Einführung und Herabsetzung eines Schwellenwerts für Tierhaltungen (Einführung zusätzlich für Rinderhaltungen) auf 150 Livestock-Units (LSU) befürwortet. Rat und Parlament der Europäischen Union hatten daraufhin eigene Vorschläge unterbreitet, die ebenfalls eine Reduzierung des…
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Bauernhof als Lernort: Landwirtinnen und Landwirte öffnen Hoftore für interessierte Verbraucher
Kinder und Jugendliche haben heute kaum noch Gelegenheit, in ihrem sozialen Umfeld die Natur mit Tieren und Pflanzen sowie die Erzeugung von Lebensmitteln zu erleben und die Landwirtschaft mit all ihren Facetten kennenzulernen. Oft fehlt, teilweise auch bei Erwachsenen, das Wissen über ökologische Zusammenhänge sowie über die Herkunft, Verarbeitung und den Handel von Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Gütern. Das Projekt „Lernort Bauernhof“ in Westfalen-Lippe, das seit mehr als 20 Jahren besteht, setzt genau hier an: Wenn der Bauernhof als Lernort für Kindergärten und Schulklassen bis in die Oberstufe seine Tore öffnet, wird er als Ort des lebendigen Lernens entdeckt. Das Konzept bietet die Möglichkeit, die heutige Landwirtschaft altersgerecht mit all ihren Facetten…
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Sustainable Use Regulation (SUR): WLV wertet Ablehnung als vollen Erfolg für seine Arbeit und für die gesamte Landwirtschaft
Nachdem sich der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments Ende Oktober mit einer knappen Mehrheit für überzogene Reduzierungsziele sowie grundsätzliche Verbote von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel in ökologisch sensiblen Gebieten ausgesprochen hatte, haben die Abgeordneten des europäischen Parlaments gegen die Vorschläge zur Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) gestimmt. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hatte die Parlamentsvorschläge zuvor scharf kritisiert und drastische Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit Europas befürchtet. „Das Europäische Parlament hat heute gegen ein Totalverbot für Pflanzenschutzmittel gestimmt, die zur sicheren Lebensmittelsicherung unerlässlich sind. Hier hat Sachverstand gesiegt. Das Abstimmungsergebnis ist ein toller Erfolg für unsere Arbeit und zeigt: Der bewährte kooperative Ansatz ist der richtige Weg, um Reduktionspotenziale bestmöglich zu nutzen. In…
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Weiterhin keine qualifizierte Mehrheit für Glyphosat-Verlängerung
Am heutigen Vormittag tagte der Berufungsausschuss des Fachausschusses der Europäischen Kommission für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (ScoPAFF) zur Abstimmung zur vorgeschlagenen Zulassungsverlängerung des Wirkstoffes Glyphosat. Im Ausschuss wurde, wie zu erwarten, erneut keine qualifizierte Mehrheiterzielt. Somit geht der Vorschlag nun zurück an die Kommission, welche die alleinige Entscheidungsmacht hat. Voraussichtlich wird die Kommission ihrem eigenen Vorschlag zustimmen und die Zulassung für Glyphosat entsprechend um zehn Jahre verlängern. Die aktuelle Zulassung läuft am 15. Dezember 2023 aus. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband kritisiert die bisherige Ablehnung des weiteren Glyphosateinsatzes der Bundesregierung und fordert Bundesminister Cem Özdemir auf, im Sinne der weltweiten Versorgungssicherung für eine Verlängerung des Glyphosat-Einsatzes zu stimmen. Befürchtet werden seitens des Berufsstandes andernfalls Wettbewerbsnachteile für…
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EU-Entscheidung über eine Laufzeit-Verlängerung für Glyphosat-Einsatz geht in die nächste Runde
Nachdem die Europäische Kommission Ende September eine Verlängerung der Zulassung für Glyphosat um weitere zehn Jahre vorgeschlagen hatte, erfolgte im zuständigen Fachausschuss der EUKommission für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) am 13. Oktober 2023 eine Abstimmung über die Verlängerung, in der jedoch kein eindeutiges Votum abgegeben worden war. Der Verordnungsvorschlag wurde daher an den Berufungsausschuss (bestehend aus Vertretern der EULänder) weitergeleitet, der am Donnerstag, 16. November, hierüber abstimmt. Vorausgegangen waren wissenschaftliche Studien im Auftrag der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die zu dem Ergebnis gekommen war, dass von der Anwendung von Glyphosat keine Gesundheitsgefahren ausgehen. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband kritisiert die bisherige Ablehnung des weiteren Glyphosateinsatzes der Bundesregierung und fordert…
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EU-Entscheidung über eine Laufzeit-Verlängerung für den Einsatz von Glyphosat
Nachdem die Europäische Kommission eine Verlängerung der Zulassung für Glyphosat um weitere zehn Jahre vorgeschlagen hatte, erfolgte im zuständigen Fachausschuss der EU-Kommission für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) am 13. Oktober 2023 eine Abstimmung über die Verlängerung. Nachdem die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) auf Grundlage von wissenschaftlichen Studien zu dem Ergebnis gekommen war, dass von der Anwendung von Glyphosat keine Gesundheitsgefahren ausgehen, wurde in der heutigen Sitzung des Fachausschusses jedoch kein eindeutiges Votum abgegeben. Der Verordnungsvorschlag wird damit an den Berufungsausschuss (bestehend aus Vertretern der EU-Länder) weitergeleitet. Bundesminister Cem Özdemir hatte sich im Vorfeld dennoch für das Auslaufen der Genehmigung von Glyphosat ausgesprochen und nicht für eine Verlängerung gestimmt. Ungeachtet…
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Vorschläge der Bundesumweltministerin zum künftigen Umgang mit dem Wolf völlig unzureichend
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute in der Bundespressekonferenz Vorschläge zum Umgang mit dem Wolf vorgestellt. Demnach sollen Wolfsabschüsse nach Rissen an Weidetieren künftig schneller und unbürokratischer umzusetzen sein. Demnach soll der Abschuss eines Wolfes in Zukunft bereits nach dem ersten Nutztierriss innerhalb von 21 Tagen ohne eine vorherige DNA-Analyse möglich sein, wenn das Tier erneut innerhalb eines Radius von einem Kilometer um die betroffene Weide beobachtet wird. Sogenannte Wolfsfreie Zonen, wie sie der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband in Regionen mit starker Weidetierhaltung gefordert hatte, lehnt die Bundesministerin weiterhin ab. Nach Einschätzung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes bleiben die heute vorgestellten Pläne zum Umgang mit dem Wolf weit hinter den Forderungen des Berufsstandes zurück und…
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WLV fordert Umdenken in der Wolfspolitik
NRW-weit und insbesondere auch in Westfalen-Lippe hat sich der unter Strengschutz stehende Wolf in den vergangenen Jahren ungebremst ausgebreitet. Im Hinblick auf das aktuelle Rissgeschehen verzeichnen wir in NRW für das Jahr 2023 bis jetzt 153 gerissene Schafe und Ziegen sowie ein Rind. Im landwirtschaftlichen Bezug sind in erster Linie Weidetierhaltungen betroffen. Trotz erheblicher Anstrengungen der Tierhalterinnen und Tierhalter, im Sinne des Herdenschutzes insbesondere Schutzzäune zu errichten und Wachhunde einzusetzen, ist seit mehreren Jahren eine kontinuierlich steigende Anzahl an Nutztierrissen zu beobachten. Im laufenden Kalenderjahr erreicht die Zahl der Nutztierrisse bereits einen traurigen Höchststand, es wurden bereits mehr Nutztiere als in jedem anderen Kalenderjahr nachgewiesen. In NRW hat es dabei…
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„Rücksicht macht Wege breit“: Erfolgreiche Aktion der Landesverkehrswacht und Landwirtschaftsverbände – Ministerin Gorißen bei Sprühaktion vor Ort
„Rücksicht macht Wege breit“: Hunderte Mal wurde in NRW in den letzten Wochen die Sprühkreideflasche angesetzt, um mit den Ansinnen für Rücksichtnahme auf Wirtschafts- und Spazierwegen zu werben. Die Landesverkehrswacht NRW stellte dafür dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV e.V.), dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV) sowie den lokalen Verkehrswachten 400 Schablonen und die Sprühkreide zur Verfügung. Begrüßt wurde die Aktion von Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die sich am heutigen Donnerstag, 31. August, in Uedem persönlich auf einem stark frequentierten Wirtschaftsweg von der Aktion ein Bild machte. Ministerin Silke Gorißen: „Wirtschaftswege sind das Gefäßsystem des ländlichen Raums: Sie erschließen landwirtschaftliche Flächen, verbinden Gemeinden und machen die Schönheit der Natur auf dem…
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Borchert-Kommission beendet Arbeit
Auf Grund der mangelnden Umsetzung ihrer Empfehlungen seitens der Politik löst sich die Borchert-Kommission auf. In einem Statement vom 22.08.2023 hat das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, die sogenannte Borchert-Kommission, bekannt gegeben, ihre Arbeit niederzulegen. Dem Netzwerk war es 2020 gelungen, erstmalig ein Gesamtkonzept für den Umbau der deutschen Tierhaltung hin zu einem höheren Tierwohlniveau vorzulegen. Die Empfehlungen des Gremiums, bestehend aus Vertretern der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft, Umweltverbänden, Wissenschaft und Wertschöpfungsketten, finden seitens der Politik keine Beachtung. Trotz erster Schritte in Bezug auf Änderungen im Bau- und Umweltrecht, sei ein für die Umsetzung notwendiger Durchbruch im Bundeshaushalt 2024 nicht erkennbar, so die Borchert-Kommission im gestern veröffentlichten Statement. WLV-Präsident Hubertus Beringmeier bedauert die…