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WWF: Sorgfaltspflichtrichtlinie CSDDD ignoriert Finanzsektor als treibende Kraft für die ökologische Transformation
In den frühen Morgenstunden haben das Europäische Parlament, die Kommission und der Rat eine Einigung über die Richtlinie zur Sorgfaltspflicht von Unternehmen (CSDDD) erzielt. Die Richtlinie verpflichtet Unternehmen zum Klimaschutz, bleibt aber beim Thema Umweltschutz weit hinter den Erwartungen zurück. Die verpasste Chance, auch den Finanzsektor einzubeziehen, ermöglicht es diesem, weiterhin Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu finanzieren. Uku Lilleväli, Referent für nachhaltige Finanzpolitik im Brüsseler Büro des WWF, sagt: “Indem der Finanzsektor von den Sorgfaltspflichten ausgenommen wird, ignoriert der Kompromiss die Finanzwirtschaft als treibende Kraft der heutigen Wirtschaft und schwächt damit die Wirkung der Richtlinie erheblich.” Die Verhandlungsführer:innen einigten sich aber zumindest darauf, Unternehmen und auch Finanzinstitute zu verpflichten, Klimatransitionspläne mit…
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Protestaktion auf Stelzen
– Aktion vor dem Reichstag in Berlin anlässlich Haushaltsdebatte – Finanzierung von Transformation und Klimaschutz langfristig sichern – Ampel-Einigung stellt Rückschritt für Erreichung der Klimaziele dar Anlässlich der Haushaltsdebatte im Bundestag und als Reaktion auf den neuen Ampel-Entwurf für den Haushalt 2024 hat der WWF Deutschland unter dem Motto „Klimafinanzierung auf sichere Beine stellen“ am Donnerstag vor dem Reichstag in Berlin für eine langfristig gesicherte Klimafinanzierungsstrategie protestiert. Mit Schildern und Bannern, einem Panda und Menschen auf Stelzen forderte der WWF vor der Reichstagskulisse, Klimaschutz und Transformation ordentlich und langfristig abgesichert im Haushalt zu verankern. „Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung Mut beweist und das ‚große Ganze‘ langfristig…
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Festessen zu Weihnachten: Nur „Guter Fisch“ auf den Tisch
. •Forschungseinrichtungen, Umweltverbände und die Verbraucherzentralen aktualisieren die gemeinsame Liste “Guter Fisch” für bewussten Fischeinkauf. •Für eine gute Wahl zu Weihnachten sollten Verbraucher*innen, Händler*innen und Restaurantbetreiber*innen vorrangig Fische und Muscheln einkaufen, die genau mit der Liste übereinstimmen. •Zwölf Arten erfüllen weiterhin die Kriterien für nachhaltigen Fischfang, Makrele und Sprotte verschwinden von der Liste. Weihnachten steht vor der Tür und damit auch die Frage nach dem Festessen. Gerade Fisch ist beliebt, doch ist „guter Fisch“ überhaupt noch zu haben? Überfischung, Zerstörung von Lebensräumen und hohe Beifangmengen sorgen dafür, dass die nachhaltige Wahl beim Einkauf immer schwerer fällt. Deshalb haben die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR),…
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Pressestatement zur Ampel-Einigung beim Haushalt
Nach der heutigen Einigung der Ampel-Koalitionäre im Haushaltsstreit ist deutlich geworden, dass Einsparungen insbesondere den Klima- und Transformationsfonds (KTF) treffen sollen. Dazu erklärt Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland: „Mit den heute angekündigten Ampel-Beschlüssen wird deutlich, dass Einsparungen genau dort getroffen werden sollen, wo die Finanzierungslücke bereits vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts groß war: Das KTF-Gesamtvolumen soll bis 2027 um 45 Milliarden Euro gekürzt werden. Wie die Lücke geschlossen werden soll, ist weiter unklar. Hinzu kommt, dass es zur Erreichung der Klimaschutzziele 2030 noch immer keine Finanzierungsstrategie gibt und durch die heutigen Beschlüsse hier eher Rück- als Fortschritte erzielt wurden. Es braucht eine langfristige Finanzierungsstrategie statt Flickschusterei. Zwar ist der Ab- und Umbau von klimaschädlichen Subventionen als Stärkung…
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COP erreicht “Tipping Point”: Es wird weniger Öl ins Feuer gegossen
Die Klimakonferenz COP28 in Dubai ist mit einer historischen Einigung zu fossilen Energieträgern zu Ende gegangen. „Die Zeit, unbegrenzt Öl ins Feuer zu gießen, ist vorbei. Auf der Klimakonferenz in Dubai ist es gelungen, auch die Öl- und Gasstaaten zu einer Zusage zur Abkehr von den fossilen Energien zu bewegen. Damit wurde erstmals das Kernproblem der Klimakrise benannt, nachdem Jahrzehnte lang auf dem internationalen Parkett darum herumgetänzelt wurde. Das ist ein immens wichtiges Signal – auch gegen die Erschließung neuer Öl- und Gasquellen", sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland. „Dennoch bleibt festzuhalten, dass wir acht Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen mit unseren Fortschritten zu langsam sind, um die globale…
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Massenaussterben in Sichtweite
– Update Rote Liste: 44.016 Arten gelten als bedroht – Süßwasserfische weltweit bedroht: WWF fordert sofortigen Ausbaustopp an Ems, Weser und Oder – WWF: Menschen sind beim Artensterben Täter und Opfer zugleich Die Weltnaturschutzunion IUCN hat heute im Rahmen der Internationalen Klimakonferenz in Dubai die Aktualisierung der Internationalen Roten Liste der bedrohten Arten vorgestellt. Demnach sind von den insgesamt 157.190 untersuchten Arten nun 44.016 in den Bedrohungskategorien gelistet. Dr. Arnulf Köhncke, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland sagt: „Wir rasen praktisch ungebremst auf das sechste Massenaussterben der Geschichte zu. Die Natur befindet sich in einer tiefen, systemischen Krise. Umweltverschmutzung, Lebensraumzerstörung, Überfischung oder illegaler Wildtierhandel sind nur einige der Treiber…
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Das blaue Gold schützen
Auf der Internationalen Klimaschutzkonferenz COP28 in Dubai hat Umweltministerin Steffi Lemke am Sonntag den Beitritt Deutschlands zur „Freshwater Challenge“ bekannt gegeben. Die „Freshwater Challenge“ ist die weltweit größte Initiative zum Schutz intakter Süßwasserökosysteme und zur Wiederherstellung degradierter Flüsse, Seen und Feuchtgebiet. Sie verfolgt unter anderem das Ziel, bis 2030 mindestens 300.000 km Flüsse – das entspricht über sieben Erdumrundungen – und 350 Millionen Hektar Feuchtgebiete, eine Fläche größer als Indien, zu revitalisieren. Theresa Schiller, Referentin Internationale Wasserressourcen beim WWF Deutschland begrüßte den Schritt der Bundesregierung als „wichtiges Signal“ in Hinblick auf die Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie und des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz und forderte zugleich eine konsequente und zügige Umsetzung der…
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Der Nikolaus braucht Schokolade
Für eine funktionierende Klimaaußenpolitikstrategie braucht es finanzielle Rückendeckung. Das fordert der WWF anlässlich der Veröffentlichung der Strategie seitens der Bundesregierung am Mittwoch. Dazu sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland: „Eine Klimaaußenpolitikstrategie ohne finanzielle Rückendeckung ist wie ein Nikolauspapier ohne Schokolade im Stiefel vorzufinden. Die Strategie wurde lange erwartet und liefert endlich eine ressortübergreifende Planung zu Zielen und Instrumenten. Das begrüßen wir ausdrücklich. Aber wenn die Gelder für die Umsetzung infrage stehen, wird sie wenig Wirkung entfalten können. Wir fordern in den aktuellen Haushaltsdebatten, die Klimafinanzierung international (und natürlich auch national) abzusichern. Deutschlands Beitrag müsste fairerweise bei mindestens acht Milliarden Euro jährlich liegen. Angesichts der laufenden Klimakonferenz in Dubai und…
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WWF kritisiert Stillstand bei Verhandlungen über Landwirtschaft und Ernährungssysteme auf der COP28
Die Verhandlungen über die Transformation der Nahrungsmittelsysteme auf der UN-Klimakonferenz COP28 sind ins Stocken geraten. Das gefährdet die kollektive Fähigkeit, die notwendigen Klima-, Natur- und Entwicklungsziele zu erreichen, warnt die Umweltschutzorganisation WWF. Dienstag endeten die Gespräche im einzigen offiziellen Verhandlungsstrang der COP28 zu Landwirtschaft und Ernährung ohne substanzielle Ergebnisse. Die Verhandlungen über die Umsetzung der auf der COP27 in Ägypten eingegangenen Verpflichtungen im Rahmen des sogenannte „Sharm el-Sheikh Joint Work on Implementation on Agriculture and Food Security“ (SSJW) werden nun erst im Juni 2024 wieder aufgenommen. Darüber hinaus wurden in einem neuen Entwurf der Globalen Bestandsaufnahme (Global Stocktake, GST) keine Maßnahmen zur Umgestaltung der Lebensmittelsysteme aufgenommen, obwohl sie in…
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Meilenstein gegen Quecksilberverschmutzung im Amazonas
Bundesumweltministerin Steffi Lemke und ihre brasilianische Amtskollegin, Marina Silva, unterzeichneten heute mehrere Abkommen am Rande der deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen. Mit der Absichtserklärung weiteten sie die bisherige gemeinsame Arbeit im Umweltschutz aus und leisten laut BMUV (Bundesministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz) „einen wichtigen Beitrag zur übergeordneten Partnerschaft zu einer sozial gerechten ökologischen Transformation“. Wie ein Teil dieser Arbeit aussehen kann, zeigt ein vorgestelltes Projekt, das die Umweltverschmutzung durch Quecksilber im Amazonasgebiet als Folge von illegalem Goldabbau gerichtsverwertbar aufarbeiten möchte. Heike Vesper, Vorständin für Transformation & Politik beim WWF Deutschland, war zum Gespräch der beiden Umweltministerinnen geladen und hob die immense Wichtigkeit der Arbeit gegen illegalen Goldabbau mit Quecksilber hervor: „Quecksilber ist…