-
Wasserstoff-Partnerschaft mit Kanada nachhaltig gestalten
Deutschland muss unabhängig von russischer Energie werden. Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, hat die Bundesregierung mit Kanada eine langfristige Kooperation zur Erzeugung und zum Transport von Wasserstoff vereinbart. Ab 2025 soll Wasserstoff von dort nach Deutschland geliefert werden. Dazu sagt Viviane Raddatz, Fachbereichsleiterin Klima- und Energiepolitik beim WWF Deutschland: „Wir begrüßen das Wasserstoffabkommen der Bundesrepublik mit Kanada als einen Schritt, um die grüne Wasserstoffwirtschaft als einen Baustein zur Dekarbonisierung von Industrie- und Verkehrsanwendungen aufzubauen und sich weiter aus der russischen Energieabhängigkeit zu befreien. Allerdings muss diese Zusammenarbeit an klare Nachhaltigkeitskriterien geknüpft sein. In der Umsetzung der Partnerschaft muss sichergestellt werden, dass ausschließlich auf grünen Wasserstoff gesetzt wird. Daran…
-
Energiesparverordnung: Endlich verbindliche Maßnahmen
Um in der aktuellen Gaskrise Energie zu sparen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Energiesparverordnungen vorgelegt. Heute hat das Bundeskabinett den Verordnungen zugestimmt. Der WWF Deutschland begrüßt die Einführung verpflichtender Maßnahmen. Diese haben lange auf sich warten lassen. Es handelt sich um einen sinnvollen Auftakt mit Maßnahmen, die zur kurz- und mittelfristigen Erdgasreduktion beitragen können. „Energiesparen ist angesichts der aktuellen Krisenlage eine zentrale Aufgabe für unsere Gesellschaft“, sagt Viviane Raddatz, Fachbereichsleiterin Klima- und Energiepolitik beim WWF Deutschland. „Die Politik muss nun einen rechtlich bindenden Rahmen schaffen, der das Energiesparen auch über Februar 2023 hinaus festlegt. Langfristig bedarf es eines ambitionierten Energieeffizienzgesetzes mit verbindlichen Zielen, um schneller unabhängig von fossilen…
-
Fischesterben in der Oder: Die Katastrophe nach der Katastrophe
Umweltschützer in Polen und Deutschland warnen vor einem weiteren Massensterben in der Oder. „Der Zersetzungsprozess von toten Fischen und Weichtieren, die nicht abgefischt werden konnten und auf dem Grund der Oder liegen, hat begonnen. Damit kommt es zur weiteren bedrohlichen Belastung des Flusses, die mit den Salzwassereinleitungen an der oberen Oder ihren Anfang nahm. Infolge des nun akuten Sauerstoffmangels und der Ammoniakvergiftung beobachten Experten vom WWF Polen neue tote Fische im unteren Teil der Oder – vom Pegel Gryfino flussabwärts bis nach Szczecin. Dieser Prozess droht sich auf das Stettiner Haff auszuweiten“, sagt Dr. Finn Viehberg vom WWF Deutschland. In den letzten Tagen in der Umgebung von Police aus…
-
WWF zur DBV-Erntebilanz 2022
Heute hat der Deutsche Bauernverband seine Erntebilanz 2022 vorgestellt. Hierzu sagt Johann Rathke, Koordinator für Agrarpolitik des WWF: „Die erneute durchwachsene Erntebilanz hat menschengemachte Ursachen. Die extreme Dürre ist eine Folge der Klimakrise. Sie sollte auch die letzten Bremser überzeugen, endlich wirksamen Klima- und Umweltschutz als integralen Bestandteil in der Landwirtschaft zu verankern. Nur so kann Ernährungssicherheit dauerhaft gewährleistet werden. Leider passiert derzeit genau das Gegenteil. Zuletzt wurden wichtige Umweltstandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für 2023 ausgesetzt. Das ist genau der falsche Weg. Dürren werden häufiger und mit ihnen verdorrte Äcker und Wiesen. Weitere Ernteeinbußen sind die Folge. Spätestens jetzt heißt es, möglichst lange möglichst viel Wasser…
-
Keine Entwarnung für Afrikas Nashörner
Die Weltnaturschutzunion IUCN hat heute aktuelle Bestandszahlen für Nashörner veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass die Bedrohung der afrikanischen Nashörner durch transnationale kriminelle Netzwerke weiter hoch ist. Auf dem afrikanischen Kontinent sind die Bestandszahlen der Nashörner weiter gesunken, um 1,6 Prozent seit 2017. Ende 2021 gab es nur noch 22.137 der ikonischen Dickhäuter in Afrika. „Nashörner haben Eiszeiten überlebt, nun sind es wir Menschen, die sie ins Aussterben treiben. Insgesamt wurden von 2017 bis 2021 mindestens 2707 Nashörner afrikaweit illegal getötet. Dabei bleibt Südafrika ein Brennpunkt für den illegalen Handel mit Nashorn-Horn, die dortigen Bestandsrückgänge treiben die afrikaweite Dynamik“, verdeutlicht Dr. Arnulf Köhncke, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. Obwohl sie insgesamt…
-
Platz da! Freie Bahn für den Tiger
Es gibt wieder mehr Tiger. Die Zahl der frei lebenden Tiere stieg in den vergangenen zehn Jahren, z.B. in Indien, Nepal und Russland, wieder deutlich an. Doch ihre Heimat schrumpft weiter. „In vielen der aktuellen Schutzgebiete ist die Zahl der Tiere ausgereizt. Nahrung und Reviergröße stoßen an Grenzen,“ berichtet Markus Radday vom WWF. Die Erholung der Bestände hänge deshalb stark mit dem zur Verfügung stehenden Lebensraum zusammen. Und hier sei noch viel Luft nach oben. Der WWF legte jetzt eine aktuelle Analyse zu potenziellen Lebensräumen für die größte Katze der Welt vor. Demnach kommen 1, 7 Millionen Quadratkilometer, verteilt auf 15 Staaten, in Frage. Eine solche Fläche wäre etwa halb…
-
Ökokatastrophe auch für Störe ein tödlicher Schlag
Seit über 200 Millionen Jahren lebt der Stör auf der Erde – nun ist der weltweite Störbestand durch den Menschen akut gefährdet. Und durch die Oderkatastrophe hat ein Wiederansiedlungsprogramm für den Baltischen Stör einen schmerzhaften Rückschlag erlitten: Neben ungezählten anderen Fischen in der Oder sind durch die Giftwelle in der Aufzuchtanlage des Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei an der Oder auch 20.000 junge Störe verendet. Zudem gibt es Berichte über Totfunde von deutlich größeren Stören in der Oder. Anlässlich des Tags der Fische am 22.8. verweist der WWF Deutschland auf die zugespitzte Bedrohungslage für diese weltweit am stärksten bedrohte Fischgruppe und fordert einen verbesserten Schutz von Europas Flüssen. Dr. Finn…
-
Wir bauen einen Lebensturm
Zusammen mit der NAJU und dem NABU Barnim baut die WWF Jugend am 27.8.22 im brandenburgischen Schönfeld einen Lebensturm – das ist ein Hochhaus der biologischen Vielfalt. Wie ein Insektenhotel bietet ein Lebensturm Insekten, Kleinsäugern, Reptilien, Schnecken & Co ein Zuhause. Wer dabei sein möchte, kann sich per Mail an bei der WWF Jugend anmelden. Um teilzunehmen sind keinerlei Vorkenntnisse nötig. Wir freuen uns über alle interessierten Jugendlichen und junge Erwachsenen zwischen 16 und 24 Jahren. Der Lebensturm soll mehrere Etagen hoch sein und mit unterschiedlichsten Materialien gefüllt werden, die als Lebensraum dienen: Laub als Unterschlupf für Igel, altes morsches Holz für Käfer, Bambusröhren für Wildbienen, ein Nistkasten für Meisen,…
-
Aktionsbündnis Lebendige Oder
Die Umweltkatastrophe in der Oder hat zu einem massenhaften Sterben von Fischen und anderer Tiere im Fluss geführt. Bislang wurden fast 140 Tonnen Fischkadaver aus dem naturnahen Strom im Herzen Mitteleuropas entnommen. Nach Überzeugung der im „Aktionsbündnis lebendige Oder” zusammengeschlossenen Umwelt- und Naturschutzorganisationen lässt sich das gesamte Ausmaß der Katastrophe frühestens in ein paar Wochen bewerten. Ein Vergleich mit der Sandoz-Katastrophe am Rhein von 1986, als nach einem Unfall im Chemiekonzern mit giftigen Chemikalien belastetes Löschwasser ein massenhaftes Fischsterben und gravierende Schäden am Ökosystem verursacht hatte, kann aber bereits jetzt gezogen werden. „Wir fordern von Politik und Verwaltung auf beiden Seiten der Oder, dass die Ursachen lückenlos aufgeklärt, schädigende Einflüsse…
-
„One Planet Forum“: Impulse für eine nachhaltige Zukunft
Die Bewältigung der Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Um diese Krise in den Griff zu bekommen und der Zerstörung der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen, bedarf es einer breiten Beteiligung aller Teile der Gesellschaft und insbesondere einer sozial-ökologischen Transformation der Wirtschaft. Das „One Planet Forum“ des WWF Deutschland ist der Ort, an dem Kontroversen diskutiert, Kräfte gebündelt und Impulse für eine nachhaltige Zukunft gesetzt werden. Unter dem Titel „think – discuss – transform“ treten junge Erwachsene vom 14. bis 17. September in direkten Austausch mit Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Rund 60 junge Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren aus ganz Deutschland…