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Verhandlungssache Plastikmüll
Zweite UN-Verhandlungsrunde zu Plastikverschmutzung endet heute WWF besorgt über schwierige Verhandlungen, sieht aber Hoffnung Erster Verhandlungstext kann jetzt erarbeitet werden Heute geht in Paris die zweite UN-Verhandlungsrunde über ein neues globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung zu Ende. Die Verhandlungen liefen bislang schwierig, teils mit dramatischen Streitszenen ab. Einige wenige Staaten blockieren immer noch einen grundlegenden Fortschritt. Positiv zu bewerten ist laut WWF, dass man sich über die Erstellung eines ersten Verhandlungsentwurf einigen konnte. Es gibt keine Zeit zu verlieren und die Staaten müssen in der nächsten Verhandlungsrunde im November 2023 mit neuer Tatkraft an diesem Entwurf verhandeln. „In den ersten Tagen wurde nicht über Plastik, sondern viel über Verfahrensfragen gesprochen. Eine…
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WWF: Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer neuen Ära der Unternehmensverantwortung in Europa
Zur Abstimmung des EU-Parlaments über das EU-Lieferkettengesetz (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) kommentiert Uku Lilleväli, Sustainable-Finance-Experte im Brüsseler WWF-Büro: "Die EU-Abgeordneten haben der Versuchung kurzfristiger politischer Vorteile widerstanden und ein deutliches Signal gesetzt, dass Unternehmen für die von ihnen verursachten Umweltschäden zur Verantwortung gezogen werden müssen. Die heutige Abstimmung ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer neuen Ära der Unternehmensverantwortung in Europa und darüber hinaus." Hintergrund Die EU-Abgeordneten haben sich darauf geeinigt, Investoren und Vermögensverwalter sowie andere Finanzinstitute zu verpflichten, nachhaltigkeitsbezogene Schäden in ihren Portfolios zu identifizieren und zu beseitigen. Die heutige Abstimmung schloss die Diskussionen im EU-Parlament ab und wird als Ausgangspunkt für die abschließende Verhandlungsphase zwischen…
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WWF zur Dialogreihe Wolf: „Zäune schützen besser als Debatten über Abschussregelungen“
Zum Start der „Dialogreihe Wolf“ sagt Kathrin Samson, WWF-Geschäftsleiterin für Naturschutz: „Wir befinden uns mitten im größten Artensterben seit der Dinosaurierzeit. Der Erhalt der Artenvielfalt ist einer der größten Menschheitsaufgaben unserer Zeit. Dazu gehört es neben artenreichen Regionen wie dem Amazonas auch die Natur- und Kulturlandschaften vor unserer eigenen Haustür zu schützen. Darin hat der Wolf ebenso eine Rolle, wie die durch extensive Weidetierhaltung erschaffene und gepflegten artenreichen Wiesen-, Offen- und Halboffenlandschaften. Bundesumweltministerin Steffi Lemke muss mit ihrem Wolfsmanagement nun in erster Linie das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf in den Fokus nehmen. Dazu gehört, dass Bund und Länder mehr tun, um Nutztierrissen vorzubeugen – indem Herdenschutzmaßnahmen systematisch fachlich…
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Umweltverbände bemängeln zahlreiche Risiken beim EU-Zertifizierungsrahmen zur Kohlenstoffentnahme (CRCF)
Der geplante EU-Zertifizierungsrahmen zur Kohlenstoffentnahme aus der Atmosphäre (Carbon Removal Certification Framework) droht wichtige Klima- und Naturschutzziele zu verhindern. Elf Umweltschutzorganisationen fordern in einem Positionspapier weitgehende Nachbesserungen zum Vorschlag der EU-Kommission, der aktuell in den Fachausschüssen des EU-Parlaments diskutiert wird. „Ablasshandel war noch nie ein gutes Konzept. Unternehmen dürfen sich nicht aus ihrer Verantwortung freikaufen können. Unsere Zukunft liegt in einer emissionsarmen Wirtschaftsweise für alle Branchen. Nur mit massiven Emissionsminderungen kann die EU ihr Netto-Null-Ziel bis 2050 erreichen”, so Michael Berger, Referent für nachhaltige Landwirtschaft des WWF Deutschland. Die Umweltschutzorganisationen fordern einen klaren Vorrang von Emissionsvermeidung und -reduktion vor Kohlenstoffentnahme, Ausschluss von Kompensationsmaßnahmen, klare Trennung zwischen CO2-Reduktion und -Entnahme sowie den Ausschluss…
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Pressestatement zur Neu-Regelung der EU-Fischereikontrolle
Fünf Jahre nach dem ersten Vorschlag für ein modernisiertes Gesetzespaket, um EU-Fischerei zu überwachen, haben die Institutionen der Europäischen Union im Trilogverfahren eine Einigung über die sogenannte Fischereikontrollverordnung erzielt. Der Ausgang der zeitaufwändigen Verhandlungen war unsicher. Stella Nemecky, Expertin für Fischereipolitik beim WWF Deutschland, kommentiert: “Die EU ist der weltweit größte Markt für Fisch und Seafood – daraus erwächst eine besondere Verantwortung für die Meere. Diese Neuordnung der Fischereikontrolle ist der Versuch der EU ihrer Verantwortung gerecht zu werden, doch er kommt spät und muss seine Wirksamkeit in der praktischen Umsetzung beweisen. Die Modernisierung der Regelungen schafft bessere Transparenz und Rückverfolgbarkeit, so dass künftig hoffentlich weniger illegaler Fisch…
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Die Dirty Thirty
Der Industriesektor ist ein Schwergewicht unter den CO2-Verursachern in Deutschland. Absolut gesehen hat er die zweithöchsten Emissionen gleich nach denen der Energiewirtschaft. Aber wo genau fallen diese Emissionen eigentlich an? Und wie kann und muss der Industriesektor dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen? Diese Fragen analysiert ein neuer Bericht des Öko-Instituts im Auftrag des WWF Deutschland. Die Analyse bringt wichtige Erkenntnisse, um die Dekarbonisierung der Industrie voranzubringen – eine der wichtigsten Aufgaben von Regierung und Wirtschaft gleichermaßen. Nur eine umfassende Transformation wird die Industrie in Deutschland und anderen Staaten zukunftsfähig machen können – und damit sowohl das Klima sowie Arbeitsplätze schützen. Zur Veröffentlichung und anschließenden Diskussion sind…
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WWF fordert ökologisches „Upgrade“ fürs Bundeswaldgesetz
Deutschlands Wäldern geht es miserabel. Zusammen mit Umweltverbänden, der Waldwirtschaft und anderen waldrelevanten Akteuren hat das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung fast ein Jahr lang im „Zukunftsdialog Wald“ Wege aus der Waldkrise gesucht. Heute stellen die Teilnehmenden auf dem Waldkongress in Berlin die Ergebnisse aus der Veranstaltungsreihe vor. Susanne Winter, Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland kommentiert: „Es war ein guter Schritt, dass das BMEL alle Akteure an einen Tisch gebracht hat. Um den Niedergang unserer Wälder aufzuhalten, brauchen wir allerdings mehr. Waldminister Cem Özdemir muss dringend Fortschritte bei der Novellierung des Bundeswaldgesetzes erzielen. Unerlässlich für ein „Upgrade“ des Gesetzes sind ökologische Mindeststandards, die dafür sorgen, dass der gestresste Wald…
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Zum Auftakt der UV-Verhandlungen über Plastikverschmutzung: WWF: „Abkommen muss rechtsverbindlich sein und weltweite Verbote für besonders schädliche Kunststoffprodukte umfassen“
Am 29. Mai beginnt in Paris die zweite internationale Verhandlungsrunde zur Ausarbeitung eines UN-Abkommens gegen Plastikverschmutzung (INC-2). Der WWF fordert die Regierungen auf, weltweite Verbote und Ausstiegsmaßnahmen für "risikoreiche und unnötige" Einwegplastikprodukte wie Plastikbesteck, Zigarettenfilter, und Mikroplastik in Kosmetika zu unterstützen. Dazu Florian Titze, Senior Policy Advisor des WWF Deutschland, der die Verhandlungen in Paris verfolgt: „Bislang war ein grundsätzliches Momentum in Sachen Plastikverschmutzung spürbar, jetzt ist es Zeit konkret zu werden. Es ist erforderlich, Kunststoffe mit hohem Verschmutzungsrisiko wie Wegwerfartikel, Mikroplastik und sogenannte Geisternetze aus der Fischerei besonders entschlossen anzugehen. Für schädliche Wegwerfprodukte, die besonders häufig in die Umwelt gelangen, muss das Abkommen ein weltweites Verbot vorsehen oder sicherstellen,…
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Wertstabile Immobilien durch kreislauffähige Bauweise
In Deutschland verursacht der Gebäudesektor mehr als ein Drittel der jährlichen Treibhausgas-Emissionen. Um dieses enorme Einsparpotenzial zu nutzen, muss die Transformation des Sektors deutlich beschleunigt werden – einerseits, um den Energieverbrauch und die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren und andererseits, um Materialkreisläufe zu schließen. Hier kann der Finanzsektor einen großen Beitrag leisten, wie das aktuelle CEWI-Impulspapier bestätigt. Das Papier verdeutlicht, dass Banken und Finanzinstitute eine deutliche Hebelwirkung erzeugen können, wenn sie beim Finanzieren von Immobilien wirksame Kriterien der Circular Economy anwenden. Gleichzeitig können sie so wertstabile Immobilien schaffen und langfristige Risiken minimieren, die zu wertinstabilen Immobilien und gestrandeten Vermögenswerten führen können. Wie Banken und Finanzinstitute einen zirkulären Gebäudebereich vorantreiben können, zeigt das CEWI-Impulspapier „Mit…
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EU-weites Bündnis fordert Bodenschutz mit Wumms
. • Offener Brief an EU-Kommission zur EU-Gesetzesinitiative für Bodengesundheitsgesetz • Über 280 Landwirt:innen, Wissenschaftler:innen und Organisationen fordern schlagkräftigen Kommissionsvorschlag • Link zum Brief: https://eeb.org/library/open-letter-soil-health-law/ Die Europäische Kommission arbeitet an einem Gesetzesvorschlag für den Bodenschutz in Europa. Der Entwurf für die EU-Richtlinie zum Bodenschutz soll voraussichtlich im Juni 2023 vorliegen. Ein Bündnis aus über 280 Landwirt:innen, Wissenschaftler:innen, Verbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen wendet sich nun in einem offenen Brief an die Kommission. Gemeinsam unterstreichen sie, wie notwendig ein schlagkräftiger und verbindlicher Rechtsrahmen zum besseren Bodenschutz ist. Zu den zeichnenden Verbänden zählen der Naturschutzbund Deutschland, der BUND und der WWF. „Wir brauchen Bodenschutz mit Wumms. Europas Böden verschwinden unter Beton oder…