-
EU-Emissionshandel – Wohin ist das ganze Geld geflossen?
Die EU-Mitgliedsstaaten verschenken mehr als die Hälfte der Einkünfte aus dem Emissionshandel (ETS) durch die kostenlose Zuteilung von CO2-Zertifikaten an die Industrie. Dies zeigt die neue WWF-Analyse „Where did all the money go?“. Diese untersucht die Zahlungen im ETS zwischen 2013 und 2021. „Die EU führt das Verursacherprinzip des Emissionshandels ad absurdum, solange die Schlupflöcher größer sind als das ganze System“, kritisiert Juliette de Grandpré, EU-Klimaschutzexpertin beim WWF Deutschland. Bei der jetzigen Reform des Emissionshandels muss die EU endlich einen klaren Pfad für das frühestmögliche Ende der kostenlosen Zuteilung beschließen. In dem untersuchten Zeitraum haben die EU-Staaten 88,5 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Emissionszertifikaten eingenommen. Dagegen stehen Emissionszertifikate im Wert…
-
Unterminiert EU-Kommission echten Klimaschutz?
• EU-Kommission veröffentlicht „Carbon Removal Certification Framework“ (30. November) • WWF: Verordnung muss Vermeidung von Emissionen als oberstes Ziel definieren • WWF: Verordnung muss strenge Qualitätskriterien für Entnahme enthalten Am 30. November will die EU-Kommission ihren Gesetzesvorschlag zur Entnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre und dessen dauerhafte Bindung („Carbon Removal Certification Framework“) vorlegen. Die Verordnung soll den Rahmen definieren für die Zertifizierung und Nutzung von derartigen Entnahmen. Die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland warnt vor einem schwammigen Kommissionsvorschlag, der falsche Anreize setzt und Geschäften mit fragwürdigen Kompensationszertifikaten in die Karten spielt. „Wir befürchten, dass Unternehmen ihren fortgesetzten Ausstoß von Emissionen künftig einfach mit Zertifikaten aus Kohlenstoffentfernungen sauberbilanzieren. Die Verordnung darf die nötigen…
-
Genug kritische Rohstoffe ohne Tiefseebergbau
Neuer WWF-Report zur Sicherung von kritischen Rohstoffen Innovative Technologien können Mineralienverbrauch bis 2050 um 58 Prozent senken Tiefseebergbau nicht nötig, um Rohstoffbedarf zu decken Die Nachfrage nach Mineralien, die für den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen und Batteriespeichern erforderlich sind, ließe sich durch neue Technologien, Kreislaufwirtschaftsmodelle und Recycling bis 2050 um bis zu 58 Prozent senken. Somit ließen sich mögliche Engpässe der Mineralien-Versorgung vermeiden, ohne dass in der Tiefsee eine neue, schädliche Rohstoffindustrie entsteht. Zu diesem Ergebnis kommt die vom WWF Norwegen beauftragte Studie „The Future Is Circular: Circular Economy and Critical Minerals for the Green Transition“. „Teile der Bergbauindustrie und ihre Investoren versuchen, die Besorgnis angesichts der…
-
Welttag des Bodens (5.12.2022) und „Ackerboden“ als Deutschlands Boden des Jahres 2023
Am 05.12.2022 ist Welttag des Bodens. In Deutschland wird jährlich zum Welttag des Bodens der „Boden des Jahres“ gekürt. Die diesjährige Festveranstaltung findet am 05.12.2022 in Berlin statt. Für 2023 wird der Fokus auf Deutschlands Ackerböden gelegt (Festveranstaltung zum Boden des Jahres 2023: "Der Ackerboden“ | Umweltbundesamt). Gesunde Böden sind die Voraussetzung für gute Ernten. Aber Deutschlands Äckern gehen pro Jahr je Hektar rund zehn Tonnen an fruchtbarem Boden durch Erosion und Humusabbau verloren. Der WWF Deutschland veröffentlicht dazu vorab des Weltbodentags voraussichtlich am 02.12.2022 eine Pressemitteilung, die auf den Status Quo bei Deutschlands Ackerböden schaut. Darüber hinaus möchten wir Ihnen zwei Experten des WWF als fachliche Ansprechpartner für Interviews…
-
WWF zum Ende der CITES-Konferenz: „Erfolg für den Schutz unserer Lebensgrundlagen vor Übernutzung“
Nach dem Ende der CITES-Konferenz (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) zeigt sich die Naturschutzorganisation WWF weitestgehend zufrieden mit dem Ausgang der Konferenz. Besonders für Meerestiere war die Konferenz ein voller Erfolg, so werden etwa 90 Prozent aller international gehandelten Hai- und Rochenarten in Zukunft besser vor der Übernutzung durch den internationalen Handel geschützt. Vor der Konferenz sicherte das CITES-Abkommen das nur 20 Prozent zu. Stillstand gab es hingegen beim Schutz des Tigers vor Wilderei und illegalem Handel. Tropische Baumarten und Singvögel werden zwar in Zukunft besser vor den negativen Auswirkungen des internationalen Handels geschützt. Der WWF kritisiert allerdings die langen Übergangsphasen, bis der…
-
Zur vorläufigen Getreidebilanz 2021/22 (BZL)
Laut vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) wurden im Wirtschaftsjahr 2021/22 in Deutschland 20,9 Millionen Tonnen Getreide für Futtermittel verwendet, das sind rund 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Dazu sagt Agrarexperte Michael Berger vom WWF Deutschland: „Der Trend ist erfreulich, weniger Getreide geht in die Futterverwertung, damit bleibt mehr für den direkten menschlichen Verzehr. Diesen Trend gilt es auszubauen: Die Zahl der Schweine, Rinder und Hühner hierzulande muss sinken. Damit wird noch mehr Fläche frei, um Kulturen für den direkten menschlichen Verzehr anzubauen und mehr Flächen für den Artenschutz zu haben. Damit würde Deutschland einen Beitrag zu Sicherung der Ernährung weltweit und in Europa leisten.“ Firmenkontakt und Herausgeber der…
-
Auch Wisentkuh Tingstinella ist sicher in Baku gelandet
• Tierpark Berlin und WWF haben erneut Wisente zur Auswilderung in den Kaukasus transportiert • Rettungsplan für die gefährdete Tierart kommt voran • Herde hat Flug gut überstanden und befindet sich nun in Eingewöhnungsgehege Geweitete Nüstern prusten Nebelschwaden in die kalte Herbstluft und ein paar große dunkle Augen blicken erwartungsvoll auf die neue Heimat: Den 130.508 Hektar großen Shahdag Nationalpark im Großen Kaukasus. In dieser Woche sind zehn Wisentkühe vom Tierpark Berlin nach Aserbaidschan gereist, wo sie gestern erstmals den Boden des Nationalsparks betreten haben. Die abenteuerliche Reise in ihren ursprünglichen wilden Lebensraum war damit erneut erfolgreich. Einst im natürlichen Lebensraum ausgerottet, ziehen heute wieder Wisente durch Europäische Wälder. Die…
-
Verhandlungsstart: Die Welt gegen Plastikmüll
Am Montag starten in Uruguay die Verhandlungen über den Inhalt eines UN-Abkommens gegen Plastikverschmutzung. Im Vorfeld des Treffens legt der WWF einen Bericht vor, der die wichtigsten erforderlichen Mechanismen aufzeigt, um einen systemischen Wandel in der globalen Kunststoffwirtschaft herbeizuführen. Zentrale Forderung der Umweltschützer: Statt der derzeitigen dysfunktionalen Mischung aus freiwilligen und verpflichtenden nationalen und regionalen Ansätzen braucht es für einen Systemwechsel verbindliche globale Regeln. Um effektiv zu wirken, müsse das Abkommen die drei problematischsten Müllformen in Form von Einwegplastik, Geisternetzen und Mikroplastik zur Priorität machen, so der WWF. „Zusammen stammt fast der gesamte Plastikmüll im Meer aus diesen drei Quellen. Einwegplastik z. B. aus Verpackungen ist schon wegen der schieren…
-
WWF Camps: Abenteuer in der Natur erleben
. • Der WWF bietet im nächsten Jahr 47 Naturerlebniscamps für Kinder und Jugendliche in Deutschland und Europa an • Neben Spaß und Abenteuer erhalten Camp-Teilnehmende Einblicke in eindrucksvolle Naturschätze und lernen, wie sie sie gemeinsam schützen können • Erstmals findet ein Camp mit Burgabenteuern für die ganze Familie statt Segel setzen, Luchsspuren folgen oder Gipfel stürmen: Auch im nächsten Jahr lädt der WWF Deutschland Kinder und Jugendliche ein, in den Ferien spannende Abenteuer in der Natur zu erleben und die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt kennenzulernen. Angeboten werden 47 Naturerlebniscamps in Deutschland und Europa. Ab sofort können sich junge Abenteuerlustige etwa zum Schnorcheln in Kroatien, einer Expedition in den Schweizer…
-
Weltartenschutzkonferenz CITES CoP19 vor entscheidender Phase
. • WWF vor der entscheidenden zweiten Woche der CITES CoP19: „Mitgliedsstaaten müssen das hohe Ambitionslevel beibehalten und dürfen sich nicht noch umstimmen lassen“ • WWF zieht vorsichtig optimistische Zwischenbilanz: Historische Entscheidung zum Schutz von Haien und Rochen bahnt sich an • Sieg für Rüsselträger erwartet: Internationaler Elfenbeinhandel bleibt wahrscheinlich weiter verboten Eine gute Woche für Haie und Rochen und wiederkehrende Diskussionen zum Thema Elefanten: Zur Halbzeit der CITES-Konferenz (Convention on International Traden in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) in Panama zieht der WWF eine vorsichtig optimistische Zwischenbilanz. Dr. Arnulf Köhncke, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland sagt: „Übernutzung ist der zweitgrößte Treiber der Artenkrise, in den Meeren…