-
Romani Rose und Ministerpräsident Dietmar Woidke treffen sich heute zum Gespräch in der Staatskanzlei
Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, trifft heute zum Gespräch mit Ministerpräsident Dietmar Woidke in der Staatskanzlei in Potsdam zusammen, um sich über das Engagement des Landes gegen Antiziganismus auszutauschen. „Brandenburg hat für uns im Hinblick auf seine Minderheitenpolitik eine Vorbildfunktion. Indem die Bekämpfung des Antiziganismus zum Staatsziel erhoben wurde, zeigt die Landesregierung Verantwortung vor der Geschichte und ächtet den Antiziganismus genauso wie den Antisemitismus. Sie setzt damit ein beispielhaftes Signal für unseren demokratischen Rechtsstaat. Auch der Entschließungsantrag aller demokratischen Fraktionen im brandenburgischen Landtag vom 13. April 2022 macht deutlich, dass man die Verantwortung aus der Geschichte ernst nimmt“, so Rose heute. Die Bekämpfung von Antiziganismus…
-
Gespräch von Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, mit Omid Nouripour, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, informierte den Bundesvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Omid Nouripour, über seine Sorge über den anwachsenden Antiziganismus in Deutschland und in Europa, der zu Hass, Ausgrenzung und rechtsextremer Gewalt gegen die Minderheit führt und eine Gefahr für den demokratischen Rechtsstaat darstellt. Zentralratsvorsitzender Rose sagt dazu: "Wir fordern die demokratischen Parteien auf die Verantwortung für die Ächtung von Antiziganismus als gesamtgesellschaftliches Problem des demokratischen Rechtsstaats zu übernehmen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma auch in Anerkennung der über 600-jährigen Geschichte unserer Minderheit in Deutschland. Vor dem Hintergrund des Holocaust an 500.000 ermordeten Sinti und Roma…
-
EKD-Rat veröffentlicht Erklärung zur Bekämpfung von Antiziganismus und zur Zusammenarbeit mit Sinti und Roma
Anlässlich des 40. Jahrestages der Gründung des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Erklärung zur Bekämpfung von Antiziganismus und zur Zusammenarbeit mit Sinti und Roma veröffentlicht. „Gemeinsam mit Angehörigen der Minderheit von Sinti und Roma wollen wir der Diskriminierung im Alltag von Kirche und Gesellschaft und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit insgesamt entgegenwirken“, so die EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus. In diesem Zusammenhang nimmt der Rat der EKD auch die Arbeitsdefinition von Antiziganismus der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken (IHRA) an. Die Abwertung und Ausgrenzung von Angehörigen der Sinti und Roma habe eine Geschichte, die sehr lange zurückreicht, so Kurschus. „Die Evangelische Kirche hat an vielen Stellen…
-
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um Philomena Franz
Philomena Franz ist am 28. Dezember 2022 im Alter von 100 Jahren in ihrer Wohnung in Rösrath verstorben. Als deutsche Sinteza wurde sie unter den Nationalsozialisten verfolgt, überlebte das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und verlor viele Angehörige im Holocaust an den Sinti und Roma im NS-besetzten Europa. Nach 1945 engagierte sie sich als Zeitzeugin, verarbeitete ihre Erfahrungen als Autorin und setzte sich für Versöhnung ein. Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, würdigte sie mit folgenden Worten: „Philomena Franz hat sich Zeit ihres Lebens für die gleichberechtigte Teilhabe unserer Menschen in diesem Land stark gemacht. Durch ihr unermüdliches Wirken als Zeitzeugin und Bürgerrechtlerin hat sie im Hinblick…
-
In Gedenken an Kostas Fragoulis. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma verurteilt aufs schärfste die tödliche Polizeigewalt in Griechenland
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma ist entsetzt über den gewaltsamen Tod von Kostas Fragoulis als Folge eines Polizeieinsatzes am 5. Dezember 2022 in der griechischen Stadt Thessaloniki. Der unbewaffnete 16-Jährige junge Mann, Angehöriger der griechischen Roma Minderheit, verließ laut Berichten eine Tankstelle, ohne die 20 Euro teure Rechnung zu bezahlen, und wurde während der Verfolgung von einem Polizeibeamten durch einen Schuss am Kopf schwer verletzt. Gestern erlag er seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Der Polizist wurde suspendiert und muss sich wegen versuchten Totschlags verantworten. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits am 23. Oktober 2021, als motorisierte Polizisten bei einer Verfolgungsjagd in Athen den 18-jährigen Roma, Nikos Sabanis, erschossen. „Unser…
-
Gemeinsame Erklärung: Mehr Geschichte und Kultur der Sinti und Roma in Schule vermitteln
Die Kultusministerkonferenz hat gemeinsam mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und dem Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas eine gemeinsame Erklärung zur Vermittlung der Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma in der Schule verabschiedet. Die drei Beteiligten möchten mit dieser Erklärung darauf hinwirken, dass die Schulen die Beschäftigung mit der Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma im Unterricht und in außerunterrichtlichen Angeboten intensivieren. In besonderer Weise sollte dabei, wie auch in der Lehrerbildung für das Thema Antiziganismus sensibilisiert werden. Zugänge gibt es etwa in Fächern der historisch-politischen Bildung sowie im Religions- und Ethikunterricht, aber auch in sprachlichen, literarischen und künstlerischen Fächern. Dies sollte bei curricularen…
-
Mitgliederversammlung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma sieht wachsenden Antiziganismus als Gefahr in der Zukunft
Auf seiner Mitgliederversammlung, die in Berlin unmittelbar vor dem Festakt zum 10-jährigen Bestehen des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas stattfand, wurde die Bekämpfung von Antiziganismus zur wichtigsten und zugleich schwierigsten Aufgabe für die nächsten Jahre erklärt. Romani Rose unterstrich als Vorsitzender des Zentralrates, daß gerade in Zeiten von wirtschaftlicher Krise immer wieder Sündenböcke gesucht würden, die gegenwärtige Situation nach den Corona-Jahren und dem sicher noch lange dauernden Krieg in der Ukraine würde mit Sicherheit die Situation von Minderheiten verschlechtern. „Hier müssen wir frühzeitig gegensteuern, nationalistische und rassistische Ideologien, Antiziganismus und Antisemitismus dürfen keinen Spielraum bekommen. Dies ist gleichermaßen Aufgabe von Politik und von Zivilgesellschaft!“, so…
-
Zentralrat trauert um die Holocaustüberlebende Ursula Heilig
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und der gesamte Vorstand des bayerischen Landesverbandes trauern um Ursula Heilig, die gestern im Alter von 85 Jahren in Ingolstadt verstorben ist. Ursula Heilig war dem Zentralrat und dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma immer eng verbunden und begleitete die Delegationen des Zentralrats über viele Jahre am 2. August zur internationalen Gedenkfeier nach Auschwitz-Birkenau und nahm am jährlichen Gedenken in Sachsenhausen und im Bundesrat teil. Ebenso wirkte sie mehrfach als Gesprächspartnerin mit Jugendlichen in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz mit. Ursula Heilig (geb. Hartmann) wurde am 28.02.1937 in Frankenstein in eine schlesische Sinti-Familie geboren. Ihre Familie führte ein Zirkusunternehmen. In der Zeit von…
-
Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus wird heute berufen
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma begrüßt die Benennung des Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland Der Zentralrat erwartet jetzt von Bundesministerin Anne Spiegel eine angemessene Ausstattung für den Bundesbeauftragten „Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma begrüßt es sehr, daß mit Mehmet Daimagüler ein kompetenter und durchsetzungsstarker Bundesbeauftragter für die Bekämpfung von Antiziganismus berufen wird. Es ist ein Erfolg der jahrelangen Arbeit des Zentralrates, daß die Bundesregierung die Bekämpfung des Antiziganismus als wichtigen Teil des gemeinsamen Einsatzes für Demokratie und gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung in ihr Programm aufgenommen hat. Es ist jetzt die Erwartung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, daß der…
-
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma verurteilt scharf den Angriff auf die Ukraine und warnt vor humanitärer Katastrophe
Große Bestürzung hat die Nachricht vom russischen Angriff auf die Ukraine beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma ausgelöst. „Wir arbeiten seit vielen Jahren mit verschiedenen Partnern in der Ukraine eng zusammen. Wir sind zutiefst um das Leben der Menschen in der Ukraine und insbesondere um das Wohlergehen unserer Freunde und Partner besorgt“, erklärt Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma verurteilt scharf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. „Dieser Angriff ist durch nichts gerechtfertigt, er verstößt gegen das Völkerrecht. Die Menschen, die vor dem Krieg fliehen, müssen auch in Deutschland Schutz finden. Wir appellieren an die Kriegsparteien, die Kampfhandlungen einzustellen und Verhandlungen…