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Sozial verantwortliches Verhalten kann die Ausbreitung des Corona-Virus verlangsamen
Covid-19 breitet sich in Regionen mit einem höheren gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein langsamer aus als in Gegenden, in denen das Gemeinwohl weniger wichtig ist. Dieser Zusammenhang zwischen sozial verantwortlichem Handeln und der Ausbreitung des Virus zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern etwa auch in Italien oder Schweden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie eines Teams von ZEW-Wissenschaftlern in Kooperation mit den Universitäten Mannheim und Bonn. „Unsere Daten zeigen eindeutig, dass sozial verantwortliches Verhalten eine große Rolle bei der Eindämmung des Virus spielt“, sagt Prof. Dr. Sebastian Siegloch, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs "Soziale Sicherung und Verteilung". „Angesichts der aktuellen Lockerung der Corona-Politik sollte sich jeder immer wieder dieser Verantwortung bewusst werden.“ Die…
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Rückgang der Erwartungen offenbart fortdauernde Unsicherheit
In der aktuellen Umfrage im Mai (11.05. – 20.05.2020) geht der CEP-Indikator um 21,7 Punkte auf einen Wert von 14,8 Punkten zurück. Damit wird der Anstieg des Vormonats, der 25,4 Punkte betrug, zum größten Teil wieder zurückgenommen. Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) in Kooperation mit der Fudan Universität, Shanghai, erhoben wird, gibt die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wieder. „Die starken Schwankungen des CEP-Indikators in den letzten Monaten zeigen, dass die Experten/-innen derzeit sehr unsicher sind, wie die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft aussehen könnte“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ und Projektleiter der…
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Decline in Expectations Reveals Persistent Uncertainty
In the current May survey (11–20 May 2020), the CEP indicator falls by 21.7 points to a value of 14.8 points, largely reversing last month’s 25.4-point increase. The CEP indicator, based on the China Economic Panel (CEP) in cooperation with Fudan University, Shanghai, reflects the economic expectations of international financial market experts for China on a 12-month basis. “The strong fluctuations of the CEP indicator observed in recent months show that experts are currently very uncertain about the future development of the Chinese economy,” says Dr. Michael Schröder, project manager of the CEP survey and senior researcher in the ZEW Research Department “International Finance and Financial Management”. The forecasts for real gross…
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Polen kann größter Nettozahler werden
Italien kann durch einen mit 500 Milliarden Euro dotierten Recovery Fund mit Netto-Finanzhilfen in einer Größenordnung von allenfalls 26 Milliarden Euro rechnen. Deutschlands Netto-Belastung könnten zwischen 23 und 38 Milliarden Euro betragen. Größter Nettozahler in Relation zur eigenen Wirtschaftsleistung kann Polen mit einem Beitrag von 10,4 Milliarden Euro werden. Dies sind die Ergebnisse einer Simulation des ZEW Mannheim zum europäischen Recovery Fund, wie er von Angela Merkel und Emmanuel Macron vorgeschlagen worden ist. „Der Recovery Fund wird letztlich die dramatischen Finanzprobleme Italiens und Griechenlands nicht lösen können“, sagt Studienautor Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Forschungsbereichsleiter am ZEW. „Ökonomisch ist es richtig, dass jetzt auch Gelder von Osteuropa nach Südeuropa fließen, weil…
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Viele Unternehmen stellen DSGVO schlechtes Zeugnis aus
Die Unternehmen der deutschen Informationswirtschaft sind häufig unzufrieden mit der im Mai 2018 in Kraft getretenen EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). In jedem zweiten Unternehmen überwiegen nach der zweijährigen Laufzeit die negativen Aspekte der Neuregelungen zum Schutz personenbezogener Daten. Nur für knapp fünf Prozent der Unternehmen überwiegen die positiven Aspekte der DSGVO. Besonders häufig hat die Einführung der DSGVO die Geschäftsprozesse der Unternehmen verkompliziert und zu einem hohen Arbeitsaufwand zur Umsetzung der neuen Vorgaben geführt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage unter rund 600 Unternehmen der Informationswirtschaft, die das ZEW Mannheim im März 2020 durchgeführt hat. Unter den Teilbranchen der Informationswirtschaft schneidet die DSGVO bei den Unternehmen der Branche Informations- und…
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Konjunkturerwartungen für China steigen kräftig
Nach den schweren wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für die Volksrepublik China scheint sich nun eine Besserung abzuzeichnen: In der aktuellen Aprilumfrage (15.04. – 22.04.2020) legen die Konjunkturerwartungen für China jedenfalls kräftig zu. Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) erhoben wird und die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt aktuell bei 36,5 Punkten und damit um 25,4 Punkte höher als im Vormonat (März 2020: 11,1 Punkte). Die aktuelle wirtschaftliche Lage präsentiert sich vorerst jedoch noch schwach. So ist der Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in China im ersten Quartal 2020 mit minus 6,8 Prozent außerordentlich stark gewesen und war in dieser Größenordnung…
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Finanzmarktexperten lehnen Corona-Bonds weitgehend ab
Corona-Bonds stehen bei Finanzmarktexperten/-innen nicht besonders hoch im Kurs. Dagegen werden Kredite des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) oder zusätzliche Finanzhilfen aus dem EU-Haushalt als sinnvoller bewertet, um angesichts der durch die Corona-Pandemie ausgelösten, drohenden Rezession für wirtschaftliche Sicherheit in der Eurozone zu sorgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderfrage im aktuellen ZEW-Finanzmarkttest, an dem sich 203 Finanzmarktexperten/-innen beteiligt haben. Die Umfrage hat das ZEW Mannheim im April 2020 durchgeführt. Die bislang von Italien und einigen anderen südeuropäischen Staaten favorisierten so genannten Corona-Bonds werden lediglich von 15,8 Prozent der Umfrageteilnehmer/innen als sinnvoll erachtet, um die wirtschaftliche Lage der Euro-Länder zu stabilisieren. Die meiste Zustimmung unter den Befragten erhalten mit 61,1 Prozent ESM-Kredite,…
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Wachstumsprognosen für China sinken erneut – Effekte der Corona-Krise ungebrochen
Die Coronavirus-Pandemie hinterlässt weiterhin tiefe Spuren in den Wachstumsprognosen für China für die Jahre 2020 und 2021. Nach einem erheblichen Rückgang bereits im Vormonat werden die Wachstumsprognosen für das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) erneut deutlich nach unten korrigiert. Dies ist ein zentrales Ergebnis der März-Umfrage (09.03. – 18.03.2020) unter internationalen Finanzmarktexperten/-innen für China. Die Erhebung führen das ZEW Mannheim und die Fudan Universität (Shanghai) regelmäßig auf Basis des China Economic Panel (CEP) durch. Im März nehmen die befragten Experten/-innen ihre Prognosen für das BIP-Wachstum im laufenden Jahr auf nur noch 4,3 Prozent zurück, nachdem im Vormonat noch 5,4 Prozent und im Januar noch 5,9 Prozent erwartetet wurden. Im ersten Quartal 2020…
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„Die EZB kauft der Eurozone Zeit für die Corona-Eindämmung“
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat ein neues umfangreiches Wertpapierkaufprogramm aufgelegt, um die Eurozone in der Corona-Krise zu stabilisieren. Mit zunächst 750 Milliarden Euro sollen bis zum Jahresende Staats-, Unternehmens- und Bankanleihen angekauft werden. Anders als beim bisherigen Staatsanleihekaufprogramm ist der EZB-Kapitalschlüssel nur noch eine Orientierungsgröße für die Ankäufe. Ausdrücklich behält sich die EZB vor, temporär von diesem Schlüssel abzuweichen. Auch werden Anforderungen an die Mindestbonität der Anleihen ausgesetzt, so dass anders als im bisherigen Programm auch griechische Staatsanleihen angekauft werden können. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft" am ZEW Mannheim, erklärt dazu: „In der Corona-Krise droht nun eine umfassende Finanz- und Schuldenkrise. Die EZB…
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Corona-Pandemie – Finanzmarktexperten erwarten erhebliche Wachstumsverluste für Weltwirtschaft
Das Coronavirus trifft die Weltwirtschaft: Finanzmarktexperten/-innen rechnen damit, dass die Pandemie das globale reale Bruttoinlandsprodukt erheblich belasten wird. Insbesondere die deutsche Wirtschaft wird dabei stark in Mitleidenschaft gezogen. Allerdings schwanken die Prognosen mit Blick auf einzelne Branchen in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderfrage im aktuellen ZEW-Finanzmarkttest, an dem sich 170 Finanzmarktexperten/-innen beteiligt haben. Die Umfrage hat das ZEW Mannheim zwischen 9. und 16. März 2020 durchgeführt. Die stärksten Belastungen im weltweiten Vergleich erwarten die befragten Experten/-innen für die deutsche Wirtschaft: 38,9 Prozent der Umfrageteilnehmer/innen rechnen mit einem durch die Corona-Pandemie bedingten gesamtwirtschaftlichen Wachstumsverlust zwischen 0,5 Prozentpunkten und einem Prozentpunkt. 36,8 Prozent der Befragten rechnen sogar mit mehr als…